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CW-Infonet-Meinung: Unnötig viel Lärm um AOL 5.0

09.02.2000

MÜNCHEN (tc) - Derzeit tobt in amerikanischen wie deutschen Medien ein vollkommen unnötig aufgebauschter Streit um "AOL 5.0", die aktuelle Zugangssoftware des weltgrößten Online-Dienstes America Online (AOL). Die Software, so beschweren sich angeblich zahlreiche Endanwender und ISP-Konkurrenten (Internet-Service-Provider), sabotiere bereits vorhandene Internet-Verbindungen dergestalt, dass sich diese nach der Installation von AOL nicht mehr nutzen ließen. Dies ist schlicht falsch. Richtig ist vielmehr, dass sich AOL 5.0 - und zwar nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers während der Installation - als Standard-Internet-Verbindung in Windows einträgt.

Das eigentlich Dilemma ist wohl die Tatsache, dass immer mehr PC-Benutzer der "Nach-DOS-Generation" die Funktionsweise von Rechner und Betriebssystem nicht mehr hinreichend durchschauen und darum in die gut gemeinte "AOL-Falle" (den Programmierern ging es doch wohl vor allem um eine möglichst komfortable und narrensichere Installation) blindlings hineintappen. Anschließend werden sie dann die Geister, die sie riefen, nicht mehr los - was wohl schwerlich Schuld von AOL ist.

Wer den AOL-Zugang als Standardverbindung wieder loswerden möchte, braucht im übrigen nichts weiter zu tun, als in der Systemsteuerung von Windows 9x den Punkt "Internetoptionen" und darin den Reiter "Verbindungen" aufzurufen - dort lässt sich jede zuvor vorhandene DFÜ-Verbindung ebenso leicht wieder zum Standard erklären, wie AOL 5.0 das vorher für sich erledigt hat.