CW@HOME: Navigation mit dem PDA

22.04.2002
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Digitale Routenplanung am PC und die computerbasierende Navigation in Luxusautos sind seit Jahren bekannt. Doch mittlerweile gibt es für relativ wenig Geld auch universelle satellitengestützte Lösungen, die Anwendern per Palm oder Pocket PC den Weg weisen.

Satellitengestützte Navigation gehört mittlerweile zum Alltag - auf See, in LKWs oder Nobelkarossen will niemand mehr auf das Global Positioning System, kurz GPS, verzichten. Das Grundprinzip ist einfach: Ein GPS-Empfänger bezieht die Sendesignale von mehreren Satelliten und errechnet daraus seine geografische Position. Was es dann noch braucht, ist ein Computer mit einer Kartensoftware, die die GPS-Positionen auf der Landkarte darstellt und darauf laufend den Standort aktualisiert.

Nicht nur fürs Auto: Der Navman bietet GPS-Navigation in allen Lebenslagen.

Dank immer günstigerer Mobilcomputer kommen inzwischen auch weniger betuchte Anwender in den Genuss einer GPS-Navigation. Etliche Anbieter konzentrieren sich dabei auf die Pocket PCs mit Windows CE, weil diese Plattform üppige Rechenleistung und eine brauchbare Display-Größe bietet.

Der Telematikspezialist Tegaron hatte bereits im letzten Jahr mit dem „Scout“ ein System auf Basis des „Compaq Ipaq“ eingeführt. Im Unterschied zu anderen Produkten wird hier keinerlei Kartenmaterial auf dem Rechner selbst benötigt. Die Planung der zu fahrenden Routen geschieht im Rechenzentrum des Dienstleisters. Vorteilhaft ist dabei auch die Aktualität: Während CD- und dateibasierende Systeme regelmäßige Karten-Updates erfordern, hat Scout permanent die aktuellsten Straßenführungen parat. Ein Nachteil ist hier allerdings, dass als zweites Gerät neben dem PDA zwingend ein Handy erforderlich ist, das die Datenübertragung von und zu Tegaron abwickelt. Außerdem kann sich wahrscheinlich nicht jeder Anwender mit dem Abrechnungsmodell anfreunden: Pro Nutzung wird ein Euro berechnet.

Anders funktioniert der „Destinator“ (499 Euro bei Handit. de), der als Zusatz für die Pocket PCs von Compaq, Casio und Hewlett-Packard erhältlich ist. Das System ist mit seinem externen GPS-Empfänger, der Kfz-Halterung und der Verkabelung ausschließlich für den Autobetrieb geeignet. Die deutschsprachige Software setzt auf Karten von Navtech, die durch starke Kompression sehr gut für PDAs geeignet sind. Deutschland ist auf 13 Ausschnitte verteilt und belegt zusammen 550 MB. Die integrierten „Points of Interest“ ermöglichen etwa die Suche nach einer nahe gelegenen Tankstelle.

Erweiterungen für Palm und Co.

Der „P1“ von Distefora ist ein vergleichbares Pocket-PC-Produkt für das Auto (613 Euro bei Fawis.de). Das Kartenmaterial von Teleatlas ist hochwertig, allerdings muss hier stets vor Fahrten der Routenbereich vom PC auf den PDA geladen werden. Wer eine Zwei-Kilometer-Zone außerhalb dieser Route verlässt, ist von der Navigation abgeschnitten.

Interessante Lösungen auch für die Palm-Plattform bietet Navman. „GPS 500“ ist eine Aufstecklösung für die „m“-Reihe von Palm (669 Euro bei Widget.de), „GPS 3000“ ist ein Aufsteck-Jacket für den Ipaq. Aufgrund der integrierten dicken Antenne wird hier keinerlei zusätzlicher Kabelsalat benötigt, die Geräte können auch außerhalb eines Autos als eigenständige Pfadfinder eingesetzt werden. Die Smartpath-GPS-Software basiert auf Teleatlas-Karten. Nach Angaben des Herstellers erfordert die Antenne keine spezielle Ausrichtung auf Satelliten. Navman bietet zudem auch noch GPS-Empfänger mit Compact-Flash-Anschluss für andere Pocket-PCs an.