Customizing fuer Serienfertiger Avalon knuepft Partnerschaften zur flexiblen PPS-Erweiterung

05.05.1995

MUENCHEN (CW/IDG) - Als Ergebnis eines sogenannten Synergy Program hat Avalon die Partnerschaft mit fuenf amerikanischen Softwareherstellern bekanntgegeben. Deren Tools sollen mit der Avalon-PPS gekoppelt werden, so dass eine Palette integrierter Standardwerkzeuge entsteht, mit der auch Serienfertiger auf individuelle Kundenwuensche reagieren koennen.

Einen Wettbewerbsvorteil erhoffen sich Serienfertiger kuenftig von der Option, Produkte nach den Designvorgaben des Kunden anbieten zu koennen - allerdings zum Preis von Massenware. Ein Beispiel dafuer ist der Jeanshersteller Levi Strauss, der zur Zeit in seinen US-Laeden ein System auf PC-Basis einrichtet, an dem Kunden ihre persoenliche Jeans entwerfen koennen. Die Mustervorgaben werden in die Fabrik ueberspielt, wo die Fertigung kuenftig zusammen mit den Standardhosen auf einer Produktionslinie stattfinden soll. Auch die Pager-Division von Motorola in Florida gehoert zu den Pionieren dieser Produktstrategie. Die in den Verkaufslaeden an einem Macintosh modifizierten Geraete fuer Rufsignale stehen rund eine Stunde nach Auftragsannahme zur Auslieferung bereit.

Um das hauseigene PPS-System fuer den Trend der preisguenstigen Variantenfertigung zu ruesten, hat sich Avalon mit fuenf weiteren Softwareherstellern zusammengeschlossen. Integriert werden die Produkte:

- "Sales Builder" von Trilogy, ein Tool fuer Verkaufs- und Marketing-Abteilungen, das direkt mit dem Bestellwesen der Avalon- PPS gekoppelt wird, Auslieferungstermine kalkuliert und sicherstellt, ob die vom Verkaeufer angebotenen Produktkonfigurationen aus Fertigungssicht ueberhaupt moeglich sind.

- "Product Manager" von IBM, eine Produktdaten-Management-Loesung, mit der sich Avalon in eine Concurrent-Engineering-Umgebung einbinden laesst. Die enge Kopplung von Entwicklung und Fertigungssteuerung soll unter anderem schnellere Entscheidungen bezueglich der Durchfuehrbarkeit eines Produktionswechsels erlauben.

- "Rhythm" von i2 Technologies, eine entscheidungsunterstuetzende Software, die im Verbund mit Avalon eine Beurteilung von Produktionskapazitaeten, Materialverfuegbarkeit und Engpaessen erlaubt.

- "Chinook" von Enatec, ein Manufacturing Execution System (MES), mit dem sich Ressourcen und Materialfluesse kontrollieren, Spezifikationen verwalten und ein Qualitaets-Management durchfuehren lassen.

- "Distribution Resource Planning" (DRP) von LPA, ein komplexes und inzwischen weltweit installiertes Programm zur Materialwirtschaft wie Inventur, Lagerhaltung und Materialbeschaffung. Anhand der Software kann der Variantenfertiger feststellen, wo und in welchen Mengen sich das Material fuer ein bestimmtes Produkt befindet oder ob es bestellt werden muss.

Die Architektur einer Synergy-Loesung soll so aussehen, dass die Avalon-PPS als Kernprodukt fungiert. Die uebrigen Programme setzen mit ihrer jeweiligen Funktionalitaet darauf auf und nutzen Avalon als Repository zur applikationsuebergreifenden Kontrolle der Datenintegritaet. Avalon selbst verwendet in Version 9 die Entwicklungsumgebung Oracle Forms 4.0, um auf das volle Funktionsspektrum der Oracle-Server etwa fuer Geschaeftsprozesse und Trigger zugreifen zu koennen, so dass 80 Prozent der PPS- Anwendungslogik auf die Datenbank verlegt werden konnten.

Integration erfolgt beim Anwender

Die Integration einer Synergy-Loesung erfolgt der Koelner Avalon GmbH zufolge mit den jeweils beteiligten Firmen direkt beim Anwender. Zu den ersten Kunden dieses Programms zaehlt zunaechst ein typischer Variantenfertiger, der US-Moebelkonzern Kimball International Inc., bei dem derzeit die Kopplung von Avalon und Rhythm vorgenommen wird. Andere Firmen wie AT&T Network Systems und Sony Music Entertainment zeigen sich ebenfalls interessiert. Ein potentieller Kunde aus dem Kreis der Serienfertiger waere auch die britische Rover Group, die noch in diesem Jahr an mehreren Produktionsstandorten Avalon-Implementierungen auf DEC-Basis vornehmen wird. Der Automobilhersteller plant in den Verkaufsstellen ein Kundensystem, an dem der Kaeufer unter Windows sein Fahrzeug individuell konfigurieren kann. Per DFUE laesst sich dann sofort feststellen, ob der Wagen in der gewuenschten Form in einer anderen Niederlassung vorraetig ist. Andernfalls gelangen die Daten ins Werk, wo der Liefertermin sofort errechnet werden kann.