US-Hersteller schaut über das IBM-Umfeld hinaus:

Cullinet setzt auf offene Architekturen

27.11.1987

MONTREUX (CW) - "Benutzerfreundlichkeit ist heute wichtiger als die reine Verarbeitungsgeschwindigkeit". Dieses Fazit zog jetzt David Chapman, Chairman of the Board und Chief Executive Officer des US-Anbieters Cullinet. anläßlich der diesjährigen Benutzertagung in Montreux Entsprechend setzt das Unternehmen mit Headquarter in Westwood/Massachusetts künftig verstärkt auf Portabilität und offene Architekturen.

Oberstes Ziel von Cullinet sei es, den Kunden Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie in einer heterogenen Systemumgebung kommunizieren könnten, betonte Chapman (siehe auch Interview). Der Benutzer habe die Wahl, Betriebssysteme von IBM und DEC, aber auch Unix, so in sein DV-Konzept einzubinden, wie es für ihn am vorteilhaftesten ist. Dieser Strategie eines unternehmensweit gelabten Informationssystems folge Cullinet mit seiner 3x3-Architektur - einem Konzept, das Datenbanken Tools sowie Applikationen auf Zentralcomputer-, Abteilungsrechner- und PC-Ebene umfaßt.

"Alle künftigen Versionen unserer Anwendungssoftware werden auf der Abfragesprache SQL basieren", versprach denn auch John Landry, Executive Vice President Applications Products, "außerdem wird Cullinet Komponenten der Expertensystemtechnik in seine Applikationsprodukte einbauen, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen".

Im Bereich der Software-Werkzeuge konzentriert sich der Anbieter auf vier Eckpfeiler; dabei handelt es sich um das 4GL-Produkt ADS, das Expertensystem "Application Expert", den für VAX-Umgebungen ausgelegten Anwendungsgenerator "Knowledge-Build" und die integrierten SW-Pakete "Goldengate" beziehungsweise

"Infogate". Release 1.3 dieser beiden Produkte soll noch in diesem Monat auf den Markt kommen und unter anderem das neue Reportsystem "Reporter" sowie ein "Software Publishing Professional Write Package"

bieten.

Als weitere Schlüsselbereiche für künftige Cullinet-Aktivitäten nennt David Litwack, Executive Vice President Systems Products, die Technik des Computer Aidded Software Engineering (CASE) sowie die Realisierung eines verteilten Datenbank-Management-Systems.