Unter 150 Euro

Cubox i4 Pro - Würfel-PC als Desktop oder Server einsetzen

16.02.2016
Von Thorsten Eggeling

Die Cubox-Betriebssysteme: Downloads bei solid-run

Falls Sie sich für ein Cubox-Bundle entscheiden, ist auf der SD-Karte bereits ein System installiert, in der Regel Open Elec. Für Nutzer, die ihr System individuell auswählen möchten, bietet der Hersteller angepasste System-Images zum Einzel-Download unter www.solid-run.com/support/downloads. An erster Stelle empfohlen wird dort der universelle Installer Ignition. Dieser kleine grafische Setup-Assistent hat nur 36 MB und muss nach dem Download mit dd unter Linux

dd if=[Pfad/]ignition.img of=/dev/ sd[x]

oder mit dem Win 32 Disk Imager unter Windows auf eine SD-Karte kopiert werden. Die allermeisten jüngeren PCs und Notebooks haben einen Anschlussport für SD/ MMC, wobei die Micro-SD-Karte mit dem üblichen Plastikadapter einzuschieben ist. Achten Sie beim Kopieren des Abbilds unbedingt darauf, das richtige Zielgerät anzugeben, weil das Medium komplett überschrieben wird. Nach dem Übertragen von Ignition, was nur wenige Sekunden dauern sollte, entnehmen Sie die Karte, nehmen dann die Micro-SD aus dem Adaptergehäuse und schieben sie in den vorgesehenen Port der Cubox. Der liegt unterhalb des HDMI-Ports und ist, wie oben schon angedeutet, etwas fummelig zu bestücken.

Schließen Sie via HDMI einen Monitor oder ein TV-Gerät an. Falls ein Monitor keinen HDMI-Anschluss hat, benötigen Sie einen HDMI-auf-DVIA-dapter (ab vier Euro). Beim einem TV-Gerät müssen Sie „Quelle“ („Source“) wählen und auf HDMI umschalten. Schließen Sie ferner Ethernet-Kabel (zu empfehlen), Maus und Tastatur via USB an. Wenn Sie den Cubox-Würfel nun mit Strom versorgen, bootet Ignition und zeigt nach kurzer Zeit ein Auswahlmenü mit vier empfohlenen Systemen, weitere nach Klick auf „Show all distributions“.

Der Ignition-Installer: Das ist bei bestehender Internetverbindung der komfortabelste Weg, ein System für die Cubox zu installieren.
Der Ignition-Installer: Das ist bei bestehender Internetverbindung der komfortabelste Weg, ein System für die Cubox zu installieren.

Wenn der Monitor das an sich schnell bootende Ignition nicht nach kurzer Zeit anzeigt, schalten Sie ihn kurz aus und wieder an.


Ignition ist eine nette Hilfe, aber kein Software-Glanzstück: Im Prinzip geht es nur darum, dass der grafische Installer die Download-Adressen der angezeigten Systeme kennt, das ausgewählte aus dem Internet holt und auf die SD-Karte schreibt. Eine Internetverbindung ist daher Voraussetzung – die leistet Ignition aber sowohl verkabelt wie per WLAN zuverlässig. Richtig: Im Prinzip kann die Cubox an dieser Stelle schon im Funknetz arbeiten, sofern eine Ethernet-Verkabelung umständlich wäre. Dazu verwenden Sie die Schaltfläche „Setup Wifi“, wonach die Liste der Funknetze angezeigt wird und Sie sich mit dem eigenen verbinden können. Das Eingabefeld für das Passwort befindet sich oberhalb der Schaltfläche „Connect“.

Beachten und notieren Sie bei der Auswahl des gewünschten Systems eventuelle Angaben zu voreingestellten root-Kennwörtern. Klicken Sie dann auf „Install“. Nun können Sie entweder die SD-Karte mit Ignition gleich wieder durch das neue System überschreiben oder – gemäß angezeigtem Dialog – eine andere Micro-SD-Karte einsetzen (und damit Ignition für spätere Installationen behalten). Üblicherweise verläuft der Download bis 99 Prozent recht flott und stagniert dann ziemlich lange. Bleiben Sie geduldig, bis der Dialog „Installation done. Restart?“ erscheint.

Cubox als Server mit Debian: htop in der SSH-Konsole meldet mehr oder weniger Tiefschlaf. CPU und Speicher sind kaum beschäftigt.
Cubox als Server mit Debian: htop in der SSH-Konsole meldet mehr oder weniger Tiefschlaf. CPU und Speicher sind kaum beschäftigt.


Leider laufen nicht alle Systeme problemlos, die Solidrun über Ignition oder den direkten Download anbietet. Selbst bei ausdrücklich empfohlenen Systemen („Recommended“) ist mit Fehlern und Bootproblemen zu rechnen, so in unserem Fall bei Geexbox mit XBMC, nachdem es über Ignition installiert wurde. Aus unserer Sicht technisch wie funktional uneingeschränkt zu empfehlen sind Open Elec, Debian Wheezy und direkt über die Website geladenes Geexbox. Generell fallen Software-Unterstützung, Anbieter-Website und Community gegenüber der soliden Hardware etwas ab.