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CSC zieht Gebot für milliardenschweren Outsourcing-Auftrag der BBC zurück

15.06.2004

Bei der Ausschreibung um einen 3,4 Milliarden Euro schweren IT-Outsourcing-Auftrag der British Broadcasting Corporation (BBC) sind nur noch Accenture und Siemens Business Services (SBS) im Rennen: Wie der englische Sender erklärte, hat Mitbewerber Computer Sciences Corp. ( CSC ) sein Angebot zurückgezogen. Laut BBC gab es verschiedene Auffassungen bezüglich der Übernahme der internen IT-Tochter BBC Technology und den Betrieb der IT-Infrastruktur sowie entsprechende Support-Dienste über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Aus Sicht von Marktbeobachtern bereitete CSC insbesondere der Preis für BBC Technology Kopfzerbrechen. Wie der Branchendienst "Computerwire" berichtet, hofft die BBC über den Verkauf ihrer IT-Tochter mit rund 1400 Mitarbeitern etwa 600 Millionen Euro zu erzielen. Diesem Wert stehen Vermögenswerte von lediglich rund 75 Millionen Euro gegenüber. Der Jahresumsatz von BBC Technology beträgt zirka 330 Millionen Euro.

In der ersten Bieterrunde hatten neben den großen Serviceanbietern wie IBM, CSC, EDS, HP und Fujitsu auch der britische Outsourcing-Spezialist Captiva und LogicaCMG Interesse bekundet. Im vergangenen Monat hatte der Sender die Zahl der Bewerber dann von acht auf drei reduziert. Die endgültige Entscheidung für einen Dienstleister will BBC in der ersten Juli-Woche getroffen werden. Mitte August werde der Vertrag dann unterzeichnet.

Mit dem Outsourcing-Deal will das Londoner Unternehmen jährlich Kosten zwischen 30 Millionen und 45 Millionen Euro einsparen. Wie die britische Mediengewerkschaft Broadcasting, Entertainment, Cinematographic and Theatre Union (Bectu) berichtet, sollen die Einsparungen vor allem über den Abbau von Hunderten von Arbeitsplätzen erzielt werden. Dieser massive Job-Abbau wurde bereits vom BBC-Management geplant, soll jedoch von dem neuen Eigentümer erledigt werden, so der Bectu-Offizielle Luke Crawley. Nach Informationen der Gewerkschaft hat der Sender den letzten zwei Bietern bereits Einsicht in den Geheimplan "Project Leo" gewährt. Darin sei detailliert aufgelistet, welche Stellen gestrichen werden können. (mb)