CRM zur Miete lebt wieder auf

05.02.2003
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die zweite Generation von Application-Service-Providern (ASPs) reift heran. Anbieter wie Salesforce.com und Netledger finden vor allem in den USA große Beachtung. Ihre Bedeutung - gemessen am Gesamtmarkt für CRM-Lösungen - ist allerdings bescheiden.

Das Marktvolumen für CRM-Software und Services wird in hierzulande den nächsten Jahren kräftig zulegen. Die Vermietung von Software spielt in diesem Bereich allerdings eine sehr geringe Rolle. Quelle: PAC

Nahezu zeitgleich zum großen Sterben unter den ASPs mit Customer-Relationship-Management-(CRM-)Angeboten vor rund drei Jahren, starteten Unternehmen wie Salesforce.com, Upshot.com oder die Oracle-Tochter Netledger mit neuen Mietlösungen. Und auch in Deutschland ließen sich Anbieter wie Wice nicht von den Pleiten früherer Vermieter davon abschrecken, mit ASP-Angeboten in den CRM-Markt einzutreten. Die Firmen haben aus den Fehlern der Vorreiter gelernt.

Aus früheren Fehlern gelernt

Gescheiterte Unternehmen wie Kana Online, Sales.com, Hostlogic und Applicast, die allesamt etwa um die Jahrtausendwende ihre Pforten schließen mussten, hatten versucht, herkömmliche Client-Server-Lösungen auf Mietbasis anzubieten. Hostlogic etwa kombinierte SAPs R/3 mit Siebels CRM-Software. Kana Online vertrieb das Produkt der gleichnamigen Mutter, und Sales.com war ein Siebel-Ableger. Das Konzept ging zum einen nicht auf, weil die mächtigen CRM-Angebote für große Unternehmen entworfen wurden, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen benötigen. Die ASPs konnten aber nur Standardverfahren anbieten. Die Idee, die Software den Kunden via Internet zu vermieten, schlug zudem fehl, weil die Hersteller ihre Preise dieser Nutzungsart nicht anpassten, sondern bei ihren herkömmlichen starren Modellen blieben.