CeBIT 2014

CRM entwickelt sich zum IT-Leitsystem

06.03.2014
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

CRM-Lösungs-Portfolio der IT-Anbieter

All diese Trends spiegeln sich auch im Lösungs-Portfolio der IT-Anbieter wider. Längst geht es im Umfeld von CRM nicht mehr nur darum, Kunden-Datenbanken zu pflegen, Marketing-Kampagnen zu steuern, Aufträge zu erfassen und Service-Mitarbeiter zu dirigieren. Die Funktionspalette umfasst heute darüber hinaus beispielsweise Werkzeuge, um im Social Web Kontakt zu Kunden zu knüpfen, Analyse-Tools, um das Verhalten bestehender und potenzieller Kunden besser zu verstehen, sowie mobile Lösungen, da immer mehr Mitarbeiter auch unterwegs für ihr Geschäft auf Kundeninformationen zugreifen müssen.

IBM stellt ihren CeBIT-Auftritt 2014 unter das Motto "Built a smarter Enterprise" (Halle 2, Stand A10). Aktive und gut informierte Kunden erforderten ein intelligentes Unternehmen, so die Ausgangsthese des IT-Konzerns. In der digitalen Welt hätten Kunden mehr Möglichkeiten, um Entscheidungen zu beeinflussen. "Auf diese Macht müssen Unternehmen heute ihre Strategie und ihr Handeln komplett neu ausrichten, um zeitgemäß mit dem Kunden zu interagieren und ihre Zukunft als smartes Unternehmen zu gestalten", stellen die IBM-Verantwortlichen fest. Basis für die Neuorientierung seitens der Anwenderunternehmen bilden verschiedene Bausteine aus den Bereichen Social-, Mobile-, Cloud- und Big-Data-Techniken. Die daraus resultierenden Möglichkeiten will IBM an rund 130 Demopunkten auf der IT-Messe präsentieren.

SAP (Halle 4, Stand C04) stellt im Zusammenhang der Interaktion von Unternehmen mit ihren Kunden vor allem seine Plattformtechniken rund um die Cloud-Lösungen sowie die In-Memory-Datenbank-Appliance in den Vordergrund. Mit diesen Plattformen-Technologien könnten Unternehmen ihre Geschäftsmodelle schneller an neue Markttrends anpassen, sagte Michael Kleinemeier, President Middle & Eastern Europe bei SAP, im Vorfeld der CeBIT. Mit Hilfe von Predictive-Analytics- beziehungsweise Advanced-Analytics-Lösungen lasse sich nicht nur die aktuelle Lage erfassen und Schlüsse für die Zukunft ziehen. Das Auswerten von großen Datenmengen sowie neue Korrelationen zwischen den Daten könnten darüber hinaus völlig neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, verspricht der größte deutsche Softwarehersteller. Beispielsweise helfe das mit Hilfe von Predictive Analytics generierte Wissen dabei, Kunden zur richtigen Zeit das richtige Angebot zu machen.

Auch für Microsoft (Halle 4, Stand A26) bildet der effiziente Umgang mit Daten den Schlüssel für die richtige Kundenansprache. Echtzeitdaten führten mittels Analytics zu fundierten, schnellen Geschäftsentscheidungen und könnten damit den Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen, verspricht der weltweit größte Softwarehersteller. Als Beleg führen die Microsoft-Verantwortlichen eine McKinsey-Studie ins Feld, wonach sich aus der Nutzung und Analyse aller verfügbaren Datenquellen angeblich ein zusätzliches weltweites Umsatzpotenzial von mehr als drei Billionen Dollar pro Jahr ergebe. Darüber hinaus will Microsoft am Beispiel eines fiktiven Einzelhandelsunternehmens zeigen, wie sich soziale Netzwerke wie Yammer in das CRM einbinden ließen und damit eine neue Nähe zum Kunden entstehe. Auf diese Weise könnten die Anwenderunternehmen bis dato ungenutzte Kunden-Potenziale erschließen.

CRM-Spezialist CAS Software (Halle 6, Stand C16) präsentiert auf der CeBIT seine neue App-basierte SmartDesign-Technik. Damit ließen sich die eigenen Softwarelösungen auf allen marktrelevanten mobilen Geräten und Browsern in einem vergleichbaren Look & Feel nutzen - egal ob iOS, Android, Blackberry, Windows 8 oder Web-Browser, verspricht der CAS-Vorstandsvorsitzende Martin Hubschneider. Mit Hilfe des App-in-App-Konzeptes könnten sich Anwender die von ihnen benötigten Funktionen außerdem individuell zusammenstellen. Darüber hinaus will der Karlsruher Hersteller die Datensicherheit in der Cloud mit Hilfe eines Security-by-Design-Konzepts verbessern. Dabei werden laut Anbieter Daten an mehreren Stellen verschlüsselt gespeichert und erst beim Nutzer wieder zusammengeführt. Darüber hinaus will CAS seinen Kunden bei der Pflege der Datenqualität helfen. Dazu dienen soll eine EBID-Schnittstelle. Anwender von "CAS genesisWorld" könnten damit die in der eigenen Datenbank gespeicherten B2B-Kontakte mit Hilfe des Web-Dienstes Unternehmensverzeichnis.org überprüfen und mit Zusatzinformationen wie Umsatz, Bonität und Firmen-News anreichern.

CRM-Forum

Wer sich darüber hinaus über aktuelle Trends und Innovationen im Kunden-Management informieren möchte, findet auf dem CRM-Forum (Halle 6, Stand A18), das die Messe gemeinsam mit dem Marktforschungs- und Beratungshaus Business Application Research Center (Barc) veranstaltet, eine gute Anlaufstelle. Informationen erhalten Besucher an den Ständen verschiedener Aussteller sowie im Rahmen verschiedener Vorträge über die gesamte Messewoche hinweg. Dabei stehen unterschiedliche Trends im Fokus:

  • Montag, 10. März: Big Customer Data - Kundenanalyse für Großunternehmen und Mittelstand;

  • Dienstag, 11. März: Social CRM;

  • Mittwoch, 12. März: xCRM - Kanäle und Prozesse integrieren;

  • Donnerstag, 13. März: CRM trifft ECM - ganzheitliche Sicht auf die Kunden;

  • Freitag, 14. März: Mobile Intelligence - smarte CRM-Analysen für unterwegs.

Das Vortragsprogramm startet täglich ab 10:00 Uhr und schließt Nachmittag zwischen 15:00 und 17:00 Uhr mit jeweils einer Podiumsdiskussion. Weitere Infos: www.cebit.barc.de/crm-forum.