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Credit Suisse: Das Fusionsfieber ist vorbei

24.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Laut Credit Suisse ist das Volumen von Übernahmen und Fusionen (Merger & Acquisitions, M&A) in der ersten Jahreshälfte stark eingebrochen. So erreichte der Wert der angekündigten Transaktionen aufgrund der anhaltenden Börsenschwäche gerade einmal die Hälfte des Volumens im Vorjahreszeitraum. In Europa betrug die entsprechende Summe in den Monaten Januar bis Juni nur 368,5 Millionen Euro, verglichen mit 809 Millionen Euro Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2000. Norbert Reis, Chef von Credit Suisse Deutschland, zufolge haben M&A-Experten daher das laufende Jahr mehr oder weniger abgeschrieben.

War es früher üblich, Übernahmen mit eigenen Aktien zu finanzieren und als Zugabe eine Barsumme zu zahlen, erwartet Reis, dass in Anbetracht niedriger Börsenkurse nun andere Finanzierungsformen dominieren werden. Andererseits dürfte die Zahl der feindlichen Übernahmen steigen, da viele Unternehmen kursbedingt im Vergleich zum Vorjahr außerordentlich preiswert geworden sind. Seiner Ansicht müssten viele Vorstände etwas tun, wenn sie ihre Jobs behalten wollen. Denn, so erläutert Reis: "Einen feindliche Übernahme kann nur erfolgreich sein, wenn die Investoren das Vertrauen in das Management des angegriffenen Unternehmens verloren haben."