Bereits die dritte Übernahme in sechs Monaten

Creative Technology kämpft um Vormachtstellung bei Soundkarten

12.06.1998

Der kalifornische Hersteller von integrierten Schaltkreisen soll bei den Produkten der neuen Mutterfirma für eine weitere Differenzierung sorgen und die gute Marktposition im Bereich Audiokarten absichern.

Creatives Poleposition bei Soundkarten wird derzeit gleich von drei Seiten angegriffen. Die Leistungszunahme bei den Intel-Prozessoren der Pentium-II-Klasse erlaubt es den CPUs, auch Zusatzfunktionen wie Klangverarbeitung auszuführen und Audiokarten gegebenenfalls überflüssig zu machen.

Zum anderen könnte Microsofts "Direct-X"-Schnittstelle das Gütezeichen "Soundblaster kompatibel" als De-facto-Standard ablösen. Schließlich sieht sich das südostasiatische Unternehmen zunehmend der Konkurrenz ausgesetzt, die entweder ebenfalls Audiokarten oder billige Emulationsprogramme der Soundblaster-Karten anbietet.

Der Erwerb von Silicon Engineering bedeutet für das asiatische Unternehmen den Eintritt in den Markt für integrierte Schaltkreise. Zugleich ist er für Creative bereits die dritte Übernahme einer US-Company in sechs Monaten. Im vergangenen Dezember wurde für 77 Millionen Dollar die Ensoniq Inc., ein Monat zuvor die Cambridge Soundworks für 38 Millionen Dollar gekauft.