Motorolas MC-68340-Prozessor

CPU der 68000-Familie für interaktive Systeme konzipiert

26.10.1990

MÜNCHEN (pi) - Motorola konzipierte den jetzt vorgestellten MC68340-Prozessor vor allem für den Einsatz als zentraler Prozessor in interaktiven CD-Systemen, in Laptops, Festplatten und Transfersystemen für Netzwerke sowie in Laserdruckern.

Der als "CPU32" bezeichnete Prozessor-Kern basiert auf dem bekannten 68020-Chip von Motorola. Er ist mit den On-Chip-Peripherie-Elementen wie einem Timer, einem Systemintegrations-Modul (SIM) oder seriellen Kommunikationskanälen über einen Intermodul-Bus (IMB) verbunden. Das herausragende Merkmal neben der CPU32 stellt der zweikanalige 32-Bit-DMA-Controller dar. Über DMA können etwa Daten zwischen dem Arbeitsspeicher und einer Festplatte mit 33 MB/s ohne Eingriff der CPU32 übertragen werden.

Zwei serielle Ein- und Ausgänge bieten unabhängige, synchrone oder asynchrone Voll-Duplex-Schnittstellen für die Kommunikation etwa mit Host-Computern. Das SIM integriert Submodule und sogenannte "glue logic" für die Systemüberwachung, die Bus-Timing-Steuerung, eine Interrupt-Kontrolle und die Taktgenerierung. Insgesamt ersetzt das SIM-Modul bis zu einem Dutzend Peripherie-Chips mittlerer und niedrigerer Integrationsdichte.

Der 68340 benötigt weniger als 1 Watt, im Stand-by-Modus nur 1 Milliwatt. Motorola fertigt den Baustein in 1-Mikron-HCMOS-Technologie. Die momentane Taktrate beträgt 16 Megaherz, schnellere Versionen sollen folgen. Die CPU ist Musterstückzahlen verfügbar, in Produktionsgrößenordnungen soll sie ab dem ersten Quartal 1991 erhältlich sein. Außerdem bietet Motorola ein 68340 Evaluation-Board an.

Der neue Prozessor kommt heute nicht nur im Consumer-Bereich, sondern auch in kommerziellen Anwendungen zum Einsatz, so etwa als I/O-Controller der Unix-Rechner von IN2 oder auf CD-I-Karten (Compact Disc Interactive) des französischen Unternehmens Visuelment Votre.