CPU AG: Dabeisein ist nicht alles

30.07.2001

Die CPU Softwarehouse AG hingegen wägt momentan sehr genau ab, ob es überhaupt erstrebenswert ist, in Zukunft am Neuen Markt gelistet zu sein. "Zielsetzung des Neuen Marktes war es, innovativen Unternehmen eine Plattform zur Finanzierung Ihres Wachstums zu geben. Fakt sei hingegen, dass eine nahezu systematische Kapitalvernichtung stattgefunden habe, deren Leidtragende in erster Linie Kleinanleger und die in diesem Segment notierten Unternehmen seien", lautet das Statement des Augsburger Anbieters für Finanzsoftware zur "Pennystocks"-Debatte.

Fest stehe für die CPU AG, dass es versäumt wurde, rechtzeitig marktkonforme Rahmenbedingungen zu schaffen. So würden die Unternehmen des Neuen Marktes mit einem enormen administrativen Aufwand und einem unverhältnismäßig hohen Kostenapparat für den Bereich Public Relations konfrontiert, unter dem insbesondere die Masse der mittelständischen Firmen zu leiden habe.

Daher geht die CPU AG davon aus, dass die Einführung der neuen Regeln am Neuen Markt kaum zu den gewünschten Erfolgen führen werden. Außerdem hätten die betroffenen Firmen lediglich durch die Presseberichterstattung Kenntnis hierzu erlangt, Mitteilungen von offizieller Seite und eine Begründung der Deutschen Börse für die einseitige Veränderung bestehenden Verträge blieben bisher aus. Abhängig davon behält sich das Augsburger Softwarehaus rechtliche Schritte vor.

Nach dem allgemeinen Imageverlust des Neuen Marktes und der negativen Berichterstattung in den Medien zum Thema „Delistung“ ist das Unternehmen nach eigenen Angaben jetzt im Wesentlichen damit beschäftigt, gegenwärtige und zukünftige Schadensbegrenzung zu betreiben. Dies um so mehr, weil die CPU immer wieder in diesem Zusammenhang mit insolventen Unternehmen genannt werde.

Im Gegensatz zu anderen Unternehmen im Neuen Markt habe die CPU den Turn-around aus eigener Kraft bei hoher Liquidität geschafft, rechtfertigen sich die Augsburger. Die erzielten operativen Kennzahlen seien der überzeugende Beweis dafür, dass sie das Vertrauen unserer Kunden gerechtfertigt und zurückgewonnen haben. "Das Vertrauen der Aktionäre und Investoren wiederzuerlangen, ist unser nächstes Ziel."