Digital Research:

CP/M im Z80-Prozessor integriert

06.04.1984

Altes und Neues präsentiert Digital Research auf der Hannover-Messe. Neben dem bekannten CP/M-Betriebssystem werden verschiedene Neuheiten wie der Fortran-Compiler vorgestellt.

Das Betriebssystem CP/M kommt laut Anbieter jetzt auch den europäischen Sprachen und den hierin verwendeten Sonderzeichen entgegen. Bisher war es immer so, daß in USA geschriebene Software wenig Rücksicht auf die nationalen Eigenheiten anderer Sprache nahm. Besonders in Europa hatten deswegen die Anwender oft Probleme damit. Das internationale CP/M wird angeboten für CP/M-86, Concurrent CP/M-86 und CP/M-Plus. Neben den übersetzten Manuals zeichne sich die Software durch Help-Dateien, Menüs, Fehlermeldungen, Promts sowie Datum- und Zeitanordnung entsprechend der nationalen Sprache aus. Außerdem lassen sich Applikationen auf 7- oder 8-Bit-Datenformat anpassen, was hilft, die Sonderzeichen der europäischen Sprachen im Zeichensatz unterzubringen.

Ferner werde das CP/M-Betriebssystem in den 8-Bit-Mikroprozessor Z80 integriert und bald als Single-Chip-Betriebssystemprozessor hergestellt. Dies geschieht zusammen mit American-Microsystems (AMI) und Zilog. Die Software wird, so DR, von AMI mit dem Design-Prozeß ACT implementiert, wobei Zilog sein Z80-Know-how zur Verfügung stellt. Dieses Betriebssytem ist eine, verbesserte, leicht anwendbare Version von CP/M in einem ROM-Speicher. Der neue Z80 mache das Laden des Betriebssystems von der Diskette her überflüssig.

Das erste Produkt einer neuen Compiler-Software wird der Compiler für Fortran 77 sein. Die neue Art von Compiler-Strukturen erlaube vorhandene Software an neue Mikroprozessoren ohne umfangreiche Adaptionsarbeit anzupassen. Mit dieser Möglichkeit könnten Softwareentwicklungshäuser und Anwender ihr Know-how und Investment auch auf die neuen Chips übertragen. Die verbesserte Compiler-Struktur beruht nach Angaben von Digital Research auf individuellen Frontend-Syntax-Prozessoren für jede Programmiersprache und individuelle Backend-Code-Generatoren für jeden Mikroprozessor und jedes Mikroprozessor und jedes Betriebssystem. Front- und Backend sind mit einer Common intermediate Language verbunden. Diese werde vom Syntax-Prozessor erzeugt und vom Code-Generator übernommen.

Die Netzwerk-Software DR Soft-/ Net,Wurde Anbieterangaben zufolge für die 8- und 16-Bit-CP/M-Betriebssysteme entwickelt. Sie laufe mit Transparenz zusammen mit den meisten Applikationsprogrammen, die für CP/M, CP/M-86 und Concurrent CP/M geschrieben wurden. Eine wesentliche Eigenschaft sei die Möglichkeit, eine Reihe von Arbeitsplatzcomputern unter verschiedenen Netzwerken wie Ethernet, Omninet und Arcnet zu verbinden. Weitere Merkmale der Software sind die File-Sharing, der Paßwort-Schutz sowie das Verriegeln von Records und Dateien. CP/M-Applikationen laufen darunter auf genau die gleiche Weise wie bei Stand-Alone-Systemen. Zusammen mit Concurrent CP/M habe jede Workstation die File-Server-Möglichkeit, was den Aufbau von Konfiguration für Distributed-Processing erlaubt.

Das Release 3.1 des Echtzeit-Multitasking-Betriebssystems Concurrent CP/M erweitert dem Hersteller zufolge den Wirkungsbereich dieser Software in vier neue Gebiete: Multi-User-Eigenschaften, Netzwerkfähigkeit, dynamisches Window-Management und Kompatibilität zum größten Teil der Anwendungssoftware unter IBM PC-DOS 1.1. Außerdem werden unterstützte High-Speed-Filesysteme, Intels mathematischer CoProzessor 8087 und Shared-Code-Verfahren. Die GSX-Grafik-Erweiterung ist Standard im Package. Mit den Window-Eigenschaften kann der Anwender die simultane Ausführung von vier Applikationen auf dem Bildschirm verfolgen.

Die Fenster seien an jeder Stelle des Schirms zu positionierenr auch überlappend. Die Daten werden direkt aus der Anwendung herausgenommen, indem man das Fenster einfach über die entsprechende Stelle legt. Die Windows sind vom Anwender als auch von einem der Applikationsprogramme steuerbar. Die direkte Kommunikation und Synchronisation der Anwendung wird über das Queues-Feature von Current CP/M vorgenommen.

Informationen: Digital Research GmbH, Hansastr. 5, 8000 München 21, Tel.: 089/57 40 34, CeBIT Halle 3, Stand 2109.