MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Harold Kutner, CEO und Chairman des Online-Marktplatzes Covisint, ist am vergangenen Freitag nach weniger als einem Jahr wenig überraschend von seinen Posten zurückgetreten. Der frühere Manager von General Motors hatte im Juni vergangenen Jahres lediglich als Interimschef die Nachfolge von Kevin English, dem ersten CEO des Beschaffungsportals für die Automobilindustrie angetreten. Zum Nachfolger wurde nun der bisherige COO und President Bruce Swift ernannt. Der 48-jährige Swift fungierte zuvor als President für die Beschaffung bei Ford Europe und soll mit dazu beitragen, langfristig den Fortbestand des E-Business-Unternehmens zu sichern.

An der im Jahr 2000 gegründeten Warenbörse Covisint sind die Automobilfirmen Daimler-Chrysler, Ford, General Motors, Nissan, PSA Peugeot Citroen und Renault sowie die Technologiepartner Commerce One und Oracle beteiligt. Wegen der Komplexität der Prozesse und der Zurückhaltung von Herstellern und Zulieferern, ihre Geschäfte über das Internet abzuwickeln, blieb der Erfolg jedoch bislang weitgehend aus. Resultat waren Massenentlassungen und ein erster Führungswechsel im Juli 2002, nun ist Presseberichten zufolge die Bündelung der operativen Geschäfte und der die damit verbundenen Funktionen in der US-amerikanischen Firmenzentrale in Southfield, Michigan, geplant. Neben der bereits bekannt gegebenen Personalie soll Europa-Chef Lars Olrik, der aus dem Unternehmen ausscheidet, den Führungsstab an Rick Stephenson übergeben. (mb)