CeBIT 2012

Countdown zur Messe – Sicherheit spielt die Hauptrolle auf der IT-Show

23.11.2011
Von Tobias Wendehost

Prima Klima in der deutschen ITK-Branche

Diese Projekte dürften auch für die deutsche ITK-Industrie interessant sein. Derzeit sehen sich die hiesigen Anbieter in einer guten Position. Mit Blick auf das gute Geschäftsklima, will auch der Branchenverband Bitkom sein Engagement auf der CeBIT verstärken. "In der aktuellen Konjunkturumfrage des Bitkom berichten mehr als zwei Drittel der ITK-Unternehmen von steigenden Umsätzen im vierten Quartal", sagte dessen Präsident Dieter Kempf. Trotz der Finanzkrise sieht er die Branche in Deutschland in einer stabilen wirtschaftlichen Lage. "Die ITK-Anbieter blicken optimistisch in das Jahr 2012."

Allerdings sieht Kempf Handlungsbedarf beim Thema Sicherheit. Speziell in drei Kernpunkten spiele das CeBIT-Kernthema Managing Trust aus der Sicht des Bitkom-Präsidenten eine wichtige Rolle. Zum einen müsse die Wirtschaft nicht nur sichere und transparente Dienste gewährleisten, sondern auch die nötige Sicherheitstechnik bereitstellen.

Gleichzeitig stünden die Anwender in der Pflicht, durch Selbstschutz ihrer Daten und den Einsatz von Security-Software vorzusorgen. Schließlich plädiert er für politische Rahmenbedingungen, die den Schutz der Verbraucher garantieren. "Die CeBIT ist die ideale Plattform, um Politik, Wirtschaft und Anwender in einen Dialog über Vertrauen zu bringen", resümiert Kempf.

Allerdings gelte es an dieser Stelle, die richtige Balance zu finden. Zu viel Regulierung durch staatliche Stellen erteilt Kempf eine Absage und fordert dagegen mehr Selbstverpflichtungsanstrengungen, Aufklärung und Transparenz auf Seiten der Anbieter. Außerdem müsse sich auch der Staat an seinen rechtlichen Rahmen halten, mahnt der Bitkom-Manager. Die Pannen um den Bundes-Trojaner hätten das notwendige Vertrauen empfindlich gestört.

Dass Sicherheit und Vertrauen für Anwender letztlich ein entscheidendes Problem darstellen, lässt sich anhand einer Umfrage des Verbands ablesen. Dabei sagten 55 Prozent der befragten Internetnutzer aus, dass sie ihre Daten im Netz tendenziell für unsicher halten. Von Seiten der Unternehmen werde dem Thema Sicherheit noch relativ wenig Beachtung geschenkt, kritisiert der Branchenverband.

So gaben mehr als die Hälfte von befragten CIOs laut einer von Ernst&Young erhobenen Studie an, keinerlei spezielle Kontrollmechanismen für ihre Cloud-Anwendungen zu haben. Anwender, Politik und Wirtschaft sollten daher ein großes Interesse daran haben, die Sicherheit im Netz zu garantieren und Vertrauen in der IT zu schaffen, mahnt Kempf. "Wie kann die Cloud-Idee funktionieren, wenn über die Hälfte der Nutzer Sicherheitsbedenken hegten", fragt sich der Manager und stellt klar: "Das müssen wir ändern."