Countdown zum Börsengang: Teradata organisiert Europa-Geschäft

10.07.2007
Beim Spezialisten für Data Warehousing laufen die Vorbereitungen auf den IPO auf Hochtouren.

Mit der Gründung von 21 europäischen Ländergesellschaften hat Teradata einen weiteren formellen Schritt in Richtung Trennung von Mutterkonzern NCR getan. Dies erklärte Christian Rodatus, Vice President Zentraleuropa, gestern in München. Ohne Details nennen zu dürfen, sagte der Manager, dass der Börsengang an der New York Stock Exchange wie geplant im dritten Quartal erfolgen soll - voraussichtlich im September oder Oktober. Nach erfolgreichem Listing wird der Anbieter, der auf Data-Warehouse-Lösungen für Großunternehmen spezialisiert ist, als Teradata Corporation firmieren.

Es wird mit Spannung erwartet, wie sich die bisher finanziell erfolgreiche NCR-Tochter künftig im Markt bewährt. Manche Marktbeobachter rechnen damit, dass Teradata die zusätzlichen Einnahmen aus dem Börsengang für Zukäufe nutzen könnte. Es sind jedoch offiziell keine Veränderungen in der Produktstrategie geplant. Dies hatte der designierte Chief Executive Officer Mike Koehler bisher stets betont und stattdessen Kontinuität versprochen. Andererseits kursierten in den vergangenen Monaten Spekulationen, der Spinn-off solle eigentlich nur einen Verkauf von Teradata erleichtern.

Auf jeden Fall muss sich Teradata in Zukunft auf mehr Konkurrenz und einen wachsenden Preisdruck einstellen. So haben mittlerweile eine ganze Reihe von Herstellern, unter ihnen IBM und Hewlett-Packard, vorkonfigurierte Systeme aus Hard- und Software (Appliances) für Data Warehousing vorgestellt. Damit folgen sie dem Vertriebsmodell, mit dem Teradata über die letzten zwei Jahrzehnte groß geworden ist. Allerdings ist aktuell nicht endgültig klar, welche Rolle die eigene MPP-Hardware (Massiv parallel processing) in Teradatas Produktstrategie künftig noch spielen wird. So hatten Teradata-Verantwortliche in den letzten Monaten wiederholt betont, dass man sich stärker auf das Softwaregeschäft konzentrieren wolle. Auch wurde die Entwicklung eigener Hardware bereits vor einiger Zeit an einen Partner ausgelagert, sagte Rodatus. Dies ändere aber nichts daran, dass die abgestimmte Kombination aus Hard- und Software ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Teradata bleibe, sprich: andere Hardwareplattformen derzeit nicht zur Diskussion stehen. (as)