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Corporate Governance: ISS gibt Google schlechte Noten

24.08.2004

Google hat mit seinem Versuch, einen vorbildlichen und besonders anlegerfreundlichen Börsengang hinzulegen, offenbar keinen Erfolg gehabt Der weltgrößte Aktionärsverbands Institutional Shareholder Services ( ISS ) kritisierte Unternehmensführung und –kontrolle (Corporate Governance) als aus Aktionärssicht wenig transparent.

Medienberichten zufolge hat ISS Google bei der Bewertung der Corporate Governance nur 0,2 von 100 möglichen Punkten gegeben. Der Suchmaschinenbetreiber wird damit niedriger eingestuft als sämtliche, im S&P-500-Index vertretenden Unternehmen. Zu den Schwachpunkten zählt der Verband insbesondere die Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Aktionären, ausgelöst durch die ungleiche Verteilung von Stimmrechtsaktien. Als Resultat hätten Investoren kaum eine Möglichkeit gegenzusteuern, wenn die Unternehmensentwicklung aus dem Ruder zu laufen drohe. Außerdem seien weniger als zwei Drittel der Board-Mitglieder wirklich unabhängig.

Positiv wurde dagegen die Trennung der Ämter von CEO und Chairman bewertet sowie die Tatsache, dass der Vergütungsausschuss ausschließlich von unabhängigen Direktoren besetzt sei. Auch die Methode, den Verwaltungsrat jährlich neu zu wählen, fand Anklang bei der Aktionärsvertretung. (mb)