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Corning warnt und entlässt

04.10.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Glasfaserhersteller Corning hat eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal abgegeben und will 4000 weitere Stellen abbauen. Mit der neuen Entlassungsrunde beläuft sich die Zahl der wegfallenden Stellen in diesem Jahr auf rund 12 000. Die Sonderbelastung von rund einer Milliarde Dollar will Corning in der zweiten Jahreshälfte ausweisen, 350 Millionen davon noch im dritten Quartal. Außerdem plant das Unternehmen, die meisten seiner weltweiten Glasfaserfabriken in den Monaten November und Dezember vorübergehend stillzulegen. Grund seien Ankündigungen von Carriern wie AT&T, Worldcom und Qwest, ihre Investitionen im nächsten Jahr stark zurückzufahren. Für das dritte Quartal rechnet der Glasfaserspezialist jetzt nur noch mit einem Pro-forma-Gewinn von zwei bis sechs Cent pro Aktie. Analysten hatten im Durchschnitt einen Profit von zwölf Cent erwartet. Zudem

befürchtet Corning, im vierten Quartal einen operativen Verlust hinnehmen zu müssen. Die Wallstreet hatte für die Monate Oktober, November und Dezember einen Gewinn von neun Cent prognostiziert.

Bisherigen Kalkulationen für das Gesamtjahr zufolge erwartet Corning einen Umsatzrückgang im Glasfaser- und Kabelgeschäft gegenüber 2000 um zehn Prozent. Auch die schwache Nachfrage nach TK-Hardware und Equipment für die Ausstattung von Unternehmensnetzen hält laut CEO John Loose an. Eine bedeutende Markterholung sei nicht vor Ende 2002/Anfang 2003 in Sicht. Im Rahmen der Einsparungen will der weltgrößte Hersteller von Glasfaserkabeln in diesem Jahr seine Kapitalanlageinvestitionen von bisher 2,5 Milliarden auf 1,8 Milliarden Dollar zurückfahren. Im nächsten Jahr sollen sie unter einer Milliarde Dollar liegen.