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Corning streicht nach Verlusten weitere 2200 Stellen

31.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Glasfaserspezialist Corning will nach einem erneuten Verlust und Umsatzeinbruch im dritten Quartal noch stärker auf die Kostenbremse treten. Der Konzern kündigte an, drei Fabriken in Australien, Deutschland sowie im US-Bundesstaat North Carolina zu schließen und 2200 Stellen zu streichen. Anschließend verbleibt Corning nur noch eine von ehemals fünf Fertigungsstätten im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpft gegenüber dem Jahr 2000 von 43.000 auf 23.500. Das Unternehmen verspricht sich von diesen Maßnahmen Einsparungen von jährlich mindestens 165 Millionen Dollar. Nach Schätzung von Finanzchef James Flaws werden die mit der Schließung der Werke verbundenen Abfindungen und Restrukturierungskosten das Vorsteuerergebnis im vierten Quartal mit 550 bis 650 Millionen Dollar belasten.

Corning verbuchte im abgelaufenen dritten Quartal einen Nettoverlust von 260 Millionen Dollar oder 25 Cent pro Aktie. Der Glasfaserspezialist verschlechterte sich damit gegenüber dem Defizit von 220 Millionen Dollar oder 24 Cent je Aktie im Vorjahresquartal. Im vorangegangenen Dreimonatszeitraum hatte das Unternehmen noch ein Minus von 370 Millionen Dollar oder 39 Cent pro Aktie ausgewiesen. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 45 Prozent von 1,5 Milliarden auf 837 Millionen Dollar. Im zweiten Quartal hatte Corning Einnahmen von 896 Millionen Dollar erwirtschaftet.

Für das vierte Quartal geht Corning von 775 Millionen bis 825 Millionen Dollar Umsatz aus. Der Pro-forma-Verlust soll zwischen acht und zwölf Cent pro Aktie betragen. Das Unternehmen ist dennoch zuversichtlich, im kommenden Jahr in die Gewinnzone zurückzukehren. (mb)