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Corel rutscht tiefer ins Minus

26.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kanadische Softwareanbieter Corel ist trotz hoher Verluste im dritten Geschäftsquartal (Ende: 31. August) optimistisch, die Einnahmen in der nahen Zukunft weiter zu steigern und gegen Ende kommenden Jahres den Breakeven zu erreichen. Aktuell verbuchte das Unternehmen einen Nettoverlust von 59,1 Millionen (US-)Dollar oder 64 Cent pro Aktie, nachdem Goodwill-Abschreibungen auf die beiden Akquisitionen Softquad und Micrografx das Ergebnis mit 50,5 Millionen Dollar belasteten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Corel mit einer halben Million Dollar den vorerst letzten Profit erzielt. Auf Pro-forma-Basis vor Abschreibungen wiesen die Kanadier für das abgelaufene Quartal ein Minus von 8,2 Millionen Dollar oder neun Cent je Aktie aus. Von First Call/Thomson befragte Analysten hatten im Schnitt einen Pro-forma-Verlust von acht Cent erwartet.

Die Einnahmen sanken im Jahresvergleich von 34,2 Millionen auf 31,3 Millionen Dollar. Dank Regierungsaufträgen für die Office-Software "Wordperfect" und einem neuen Release von "Coreldraw" konnte Corel jedoch den Umsatz gegenüber dem vorangegangenen zweiten Quartal um 500.000 Dollar steigern. Mit der Einführung neuer Produkte sei dem Unternehmen allerdings wegen der gestiegenen Werbe- und Marketing-Kosten ein unerwartet hoher Verlust entstanden, erklärte CEO Derek Burney.

Aufgrund zahlreicher Deals, darunter einen Abnahmevertrag mit HP über die Vorinstallation neuer PCs mit Corels Textverarbeitung „Wordperfect“ sowie dem Tabellenkalkulationsprogramm „Quattro Pro“ (Computerwoche online berichtete) rechnet das Unternehmen im laufenden Quartal mit einer Umsatzspanne von 34 bis 38 Millionen Dollar. Im Geschäftsjahr 2003 sollen die Einnahmen weiterhin leicht steigen und zusammen mit einer intensivierten Kostenkontrolle gegen Ende des Jahres den Breakeven ermöglichen. (mb)