Copy-Tool im Test: Alcohol 120% 4.0 Black and Bloody Edition

08.01.2008
Von Thomas Hackenberg
Mit dem neuen CD/DVD-Copy-Tool Alcohol 120% 4.0 ist es möglich virtuelle Laufwerke anzulegen, zu verwalten und ungeschützte Datenträger zu kopieren.

Die Installation der aktuellen Version von Alcohol 120% ist noch immer nervig: PC- Neustart und Eingabe einer Seriennummer (mit Groß-/Klein-
schreibung!). Anschließend nicht viel Neues: die gewohnt übersichtliche Oberfläche und die teils verwirrenden Bezeichnungen der Vorversion. Unter „Aufzeichnungsassistent“ etwa versteht der Her-
steller das Auswählen und Brennen eines Daten-
träger-Images. Fast jeder Funktionsbutton führt die Bezeichnung „Assistent“, auch wenn sich nach dem Klick darauf lediglich ein neues Fenster öffnet.

Die Bedienung ist trotzdem einfach: Medien kopieren, Images aus CDs oder DVDs erstellen und diese bei Bedarf auf einen Rohling brennen funktioniert mit wenigen Mausklicks. Alcohol 120%erkannte im Test eingelegte Medien wie Audio-CDs, Video-CDs mit defekten Sektoren und Playstation-Scheiben zuverlässig und wählte jeweils die geeigneten Einstellungen zum Auslesen. Dabei soll sich die Software konform zur aktuellen Gesetzgebung verhalten. Im Test konnten daher auch keine Abbilder verschlüsselter Video-DVDs erstellt werden. Den Musik-CD-Kopierschutz Key2Audio ignorierte das Programm aber geflissentlich.

Neben dem Standard-Image-Format MDS beherrscht Alcohol 120% auch den Umgang mit vielen bekannten Formaten wie Iso-, CloneCD-, CDRWin-, Nero- und Discjuggler-Images. Im Test hat es alle Brenner mit dem jeweiligen Schutz vor Puffer-Leerlauf zuverlässig erkannt und unterstützt. Alle gebrannten CDs funk-
tionierten wie das Original. Sind mehrere Brenner im PC, kann auf allen gleichzeitig gebrannt werden – und das sogar von unterschiedlichen Quellen. Auch in diesem Fall blieb die CPU-Last im Test erfreulich gering. Alcohol 120% kann bis zu 31 virtuelle Laufwerke anlegen, in die Images geladen werden können. Das ist praktisch für Notebook-Nutzer, die sich ohne Benuzung des CD/DVD-Laufwerks über eine längere Akku-Laufzeit freuen können. Beim Spielen entfällt das Wechseln der Datenträger im Laufwerk. Allerdings ließen sich im Test die Audio-Tracks der CD „Schrei“ von Tokio-Hotel nicht über das Menü vom CD-Image wiedergeben.

Als Zugabe bringt Alcohol 120% Smartload VXA mit. Diese Software lädt nach Ein-
gabe einer entsprechenden URL Filme, Musik und Bilder automatisch von der Website herunter. Für Youtube und Co. ist das Tool allerdings nicht geeignet. Ansonsten funktionierte es im Test einwandfrei. Nur die Standard-Iterationstiefe (unbegrenzt) sollte mit Vorsicht eingesetzt werden, sonst läuft die Festplatte schnell voll.

Auf der Installations-CD ist außerdem DRM Copy enthalten, das alle möglichen Audio-Daten aufnimmt, die über die Soundkarte abgespielt werden und speichert sie als WMA-, OGG- oder MP3-Datei ab. Den MP3-Encoder muss sich der Nutzer selbst beschaffen. Im Test stürzte DRM Copy gelegentlich ab.

Fazit: Fazit: Alcohol 120% ist ein gutes und einfach zu bedienendes Programm, um zahlreiche virtuelle Laufwerke zu verwalten und ungeschützte Datenträger zu kopieren. Für den Funktionsumfang ist der Preis etwas hoch.

Alternative: WinOnCD Media Suite 10 (www.roxio.de) kostet weniger, bietet aber neben Kopierfunktionen und einem CD-Emulator noch viele andere Funktionen.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 2,0
Bedienung (35%): Note 2,0
Dokumentation (5%): Note 3,0
Installation/De-Installation (5%): Note 3,0
Systemanforderungen (5%): Note 1,0

GESAMTNOTE: 2,1

Anbieter:

Franzis

Weblink:

www.franzis.de

Preis:

60 Euro

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 8 MB