Tipps gegen den Hitzekollaps

Cool im Sommer - Wie man überhitzte Macs vermeidet

03.06.2012
Von 
Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
Mit sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad kommt der menschliche Körper besser klar als manch ein Mac oder iPad. Wir zeigen, was die Ursachen für überhitzte Rechner sind und wie man seinen Mac in diesen Tagen kühl hält.

CPU, Festplatte und Grafikkarte eines Mac produzieren viel Wärme, die wieder abgeführt werden muss. Alle Macs sind zwar für den Betrieb bei 10 bis 35 Grad ausgelegt, jedes Modell hat aber eine andere Kühlungsmethode und geht dabei mehr oder weniger effektiv vor.

Leise, aber heiß

Eine Stärke aller Macs ist ihre geringe Lautstärke. Während man die Lüfter manches Medion-Desktops noch aus der Nachbarwohnung hört, sind Macs sehr leise. PC-Desktops sind zur Sicherheit oft mit lauten aber effektiven Lüftern ausgestattet, Macs auf einen Kompromiss an Kühlung und Lautstärke getrimmt. Bei sehr starker Beanspruchung, etwa tagelangem World-of-Warcraft-Spielen im Hochsommer, kann aber dadurch ein 20- oder 24-Zoll-iMac sehr heiß werden, im Extremschall schaltet er sich wegen Überhitzung einfach aus. Das gilt auch für das Macbook Pro.

Ein anderes Problem betrifft das iPad. Dieses besitzt keinen Lüfter, kann sich bei einer Überhitzung deshalb nur ausschalten. Man sieht eine Warnmeldung und kann das Gerät erst nach der Abkühlung des Gerätes weiter nutzen. Diese Überhitzung scheint laut Nutzerberichten aber weniger durch intensive Nutzung als hohe Temperaturen aufzutreten. Eine zu hohe Temperatur kann schließlich schon erreicht werden, wenn man das Gerät in die pralle Sonne legt. Laut Apple ist ein Betrieb bei 0 bis 35 Grad möglich, bei direkter Sonneneinstrahlung oder in einem aufgeheizten Auto wird dies aber recht schnell erreicht. Eine sinnvolle Lösung für dieses Problem ist uns bisher nicht bekannt.

Bei iMacs und Macbook Pro hat Apple aber offenbar mehr Wert auf gute Kühlung gelegt als bei früheren Modellen. Nach unseren Messungen werden nämlich die Geräte mit Core i5-CPUs bei hoher Systemlast recht laut. Auch die neuen Macbook Pro mit ihren leistungsfähigen Core i5 und Cori7-CPUs machen sich recht schnell bemerkbar. Während etwa die Vormodelle mit Core 2-CPUs auch unter Vollast kaum lauter als 1,4 Sone wurden, maßen wir bei den aktuellen Modellen mit neuer CPU bis zu 2 Sone - ein recht störender Lärmpegel. Für das tägliche Rendern eines HD-Films ist deshalb ein mobiler Mac nicht ideal. Es bleibt abzuwarten, wie sich die für diesen Sommer erwarteten neuen Modelle schlagen werden.

Bei den Rechnern mit Aluminiumgehäuses fällt oft eine hohe Gehäusetemperatur auf - zur Kühlung wird nämlich auch Wärme an das Gehäuses abgegeben. Grundsätzlich ist es aber wenig problematisch, wenn das Gehäuse eines Rechners warm wird. Moderne CPUs und Notebookfestplatten halten hohe Temperaturen aus, beim Macbook Pro soll das Gehäuse ja zur Wärmeableitung dienen. Wichtiger ist die Temperatur der internen Komponenten - Läuft ein Rechner mehrere Jahre mit hoher Temperatur, kann eine wichtige Komponente schneller kaputt gehen: Bei Festplatten steigt durch hohe Temperaturen die Ausfallwahrscheinlichkeit, das gilt auch für Grafikkarte und DVD-Brenner.