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Conway: Oracles Übernahmepläne sind gescheitert

16.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Peoplesoft -CEO Craig Conway nahm die Anwenderkonferenz "Connect 2003" zum Anlass, um gegen seinen Erzrivalen, Oracle -Chef Larry Ellison, zu sticheln. Peoplesoft hatte in dem Eröffnungsvideo die Vorkommnisse der vergangenen Monate zusammengefasst. Dazu zählte Conway bissiger Kommentar, Ellisons Übernahmeangebot an die Peoplesoft-Aktionäre entspräche der Offerte, seinen Hund zu kaufen, um ihn später zu erschießen. Tierfreund Ellison hatte damals schlagfertig gekontert, wenn "Craigy" und sein Hund nebeneinander stehen würden und er nur eine Kugel hätte, wäre diese nicht für den Hund bestimmt (Computerwoche online berichtete).

Zu seiner Keynote erschien Conway nun zusammen mit seinem Hund "Abbey", beide mit einer kugelsicheren Weste bekleidet. "Haben Sie bemerkt, wie häufig Larry Ellison seine Meinung ändert?" wandte sich der Peoplesoft-Frontmann an das Publikum: Einmal heißt es, er werde unsere Produkte nach der Übernahme einstellen, einmal nicht. Dann plane Oracle, all unsere Angestellten zu entlassen, später werde auch dies revidiert. "Abbey und ich haben daher beschlossen, kein Risiko einzugehen", so Conway.

Den Großteil seiner Rede widmete der Peoplesoft-CEO daraufhin wieder seinem Unternehmen und insbesondere der jüngsten Fortschritte bei der Integration von J.D. Edwards. Erst zum Abschluss kehrte Conway zu Oracle zurück: Oracles wahres Ziel sei nicht die Übernahme von Peoplesoft, sondern die Störung dessen Geschäftsbetriebs. Dank der Kunden, die dem Unternehmen treu zur Seite standen, ging dieser Plan jedoch nicht auf, so der Firmenchef. "Oracle ist mit seinem Versuch gescheitert, und verantwortlich dafür sind Sie", wandte sich der CEO an seine Kunden: "Die Märchenstunde ist nun vorüber."

Applaus erhielt Conway auch, als er eine Verlängerung des Supports bekannt gab: Statt bisher vier Jahren erhalten die Kunden künftig noch fünf Jahre nach dem Softwarekauf kostenlose Updates auf die aktuelle Version. Bei Neuerungen bezüglich Steuer- und anderer Regeln erhöht sich der Support sogar auf sechs Jahre. (mb)