Einheitliches Netzprotokoll ist nicht erforderlich:

Conware-Bridge für weitläufige Netze

08.05.1987

KARLSRUHE (pi)-Für die interne Vernetzung von Bürogebäuden und die Ankopplung entfernter Außenstellen hat die Firma Conware die Bridge "Nesh 196" entwickelt. Mit dem neuen Produkt will der Hersteller eigenen Angaben zufolge mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen; das Gateway soll nämlich auch vor unberechtigtem Zugriff auf das LAN und vor Netzüberlastung schützen.

Die Nesh (Network Shuttle) dient als Pakettransporter zwischen zwei Netzen vom CSMA/CD-Typ. Für den Benutzer ist dieses Gateway transparent, daß heißt, ein angeschlossenes Gerät kann nicht entscheiden, ob eine Kommunikation lokal oder unter Umständen über mehrere Neshes stattfindet. Die für die Mac-Level-Ebene konzipierte Nesh ist mit einem intelligenten Lernmodus ausgestattet und kann selbständig über den Transport eines Datenpaketes entscheiden. Damit werden im Gegensatz zu einem Repeater nur die Pakete übermittelt, die auch tatsächlich in das andere Netz gehören. Dies stellt laut Conware eine Möglichkeit dar, Netzüberlastungen zu vermeiden.

Auf der anderen Seite unterscheidet sich die Nesh von Routern dadurch, daß ein einheitliches Netzprotokoll nicht erforderlich ist. Die Bridge ist also für alle Architekturen verwendbar, die die IEEE-802.3- oder Ethernet-Norm verwenden. Insbesondere können die Protokolle TCP/IP (Arpa), XNS (Xerox), Decnet (DEC) und TP4 (ISO) gemeinsam diesen Übergang benutzen. Eine Kombination der Nesh mit einem optischen Stern (Fibernesh) eröffnet ganz neue Möglichkeiten sowohl im Bereich der Ausdehnung der lokalen Netze als auch im Bereich der Strukturierung. Hier bietet es sich an, Glasfaser-Backbones zu konstruieren, mit denen eine Vernetzung der Bürogebäude und die Anbindung von Niederlassungen möglich ist. Wie es weiter heißt, lassen sich mit Hilfe der Nesh-Brücken in der gesamten Bundesrepublik Entfernungen überbrücken, da auf dem Ethernet zwei Teilnehmer über je eine Leitung miteinander kommunizieren und es dabei zu keinen Kollisionen kommen kann.

Es ist vorgesehen demnächst zusammen mit der Bridge auch zusätzliche Software zur Überwachung der lokalen Netze anzubieten.

Informationen: Conware Computer Consulting GmbH, Rüppurrer Straße 4, 7500 Karlsruhe 1, Telefon 07 21/38 70 84.