Convergence: Microsoft kündigt neues Lizenzmodell für Unternehmenssoftware an

06.11.2006
Mit einem neuen Lizenzmodell will der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft sein Geschäft mit Unternehmenssoftware ausbauen.

Partner von Microsoft könnten Geschäftskunden künftig betriebswirtschaftliche Softwarelösungen auf Abruf («on demand») zur Miete anbieten, sagte der Direktor Mittelstand & Partner von Microsoft Deutschland, Robert Helgerth, am Montag auf der Anwenderkonferenz Convergence in München.

Für eine Pauschale könnten Unternehmen die Software nutzen, ohne sich um Installation und Wartung kümmern zu müssen. Das Angebot richte sich in erster Linie an mittelständische Firmen. Bei Unternehmenssoftware haben sich Angebote „on demand“ in den vergangenen Jahren vor allem wegen des steigenden Kostendrucks bei den Unternehmenskunden zunehmend etabliert.

Zum Auftakt der dreitägigen Konferenz mit 2500 Teilnehmern stellte Unternehmens-Gründer Bill Gates zudem eine Reihe neuer Online-Dienste vor. Mit dem Angebot „Dynamics Live“ könnten Geschäftsprozesse beschleunigt werden, sagte Gates laut vorab verbreiteter Mitteilung. „Business-Anwendungen sollten Unternehmen agiler machen, aber in der Praxis ist das oftmals nicht der Fall.“ Zwar hätten Software-Entwicklungen die Arbeit in den Betrieben in den vergangenen zehn Jahren stark verändert und die Mitarbeiter könnten ihre Jobs schneller, effizienter und kreativer erledigen. „Allerdings ist es nach wie vor kompliziert, Geschäftsprozesse direkt mit der Arbeit des einzelnen Mitarbeiters zu verzahnen“, sagte Gates.

Im Fokus hat Microsoft vor allem Unternehmen mit zwischen 25 und 500 PC-Arbeitsplätzen. Rund 16.500 dieser Unternehmen arbeiteten mit Microsoft-Lösungen, sagte Helgerth. Wettbewerber SAP richte sich mit seinen Angeboten vor allem auf größere Unternehmen. Weltweit sei Microsoft im vergangenen Geschäftsjahr mit Lösungen für Geschäftsprozesse und Kundenbeziehungen um 19 Prozent gewachsen und damit etwa drei bis vier Mal so schnell wie der Markt. Die weltweiten Lizenz-Umsätze des Unternehmens mit Unternehmenssoftware beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund eine Milliarde Dollar. (dpa/tc)