Controlling-Werkzeug für die DV

Controlling-Werkzeug für die DV Maincontrol führt das Kürzel IRP in der IT-Verwaltung ein

19.03.1999
MÜNCHEN (jha) - Das Kürzel ERP (Enterprise Resource Planning) für betriebswirtschaftliche Standardsoftware ist in der IT-Branche mittlerweile gang und gäbe. Nun führt das US-Unternehmen Maincontrol den Begriff des IT Infrastructure Resource Planning (IRP) ein. Er umschreibt die Verwaltung der gesamten IT-Umgebung eines Unternehmens unter betriebswirtschaftlichen Aspekten.

Der Client-Server-Boom der neunziger Jahre und die von der Gartner Group angestoßene Debatte um die Total Costs of Ownership waren der fruchtbare Grund, auf dem die System-Management- Spezialisten ihr Geschäft aufbauen konnten. Während Anbieter wie Computer Associates, Tivoli, Hewlett-Packard oder BMC Kosteneinsparungen versprechen, indem ihre Produkte die IT unter technischen oder Geschäftsprozeß-orientierten Gesichtspunkten transparent machen, verfolgt Maincontrol einen betriebswirtschaftlichen Ansatz.

"Die Unternehmen werden zunehmend von der IT abhängig", erklärt Alex Pinchev, President und CEO bei Maincontrol, die Situation, "im gleichen Rahmen wachsen die IT-Budgets, doch keiner kann sagen, ob die Höhe gerechtfertigt ist." So gibt der US- Bankenkonzern Citycorp pro Jahr etwa neun Milliarden Dollar für seine IT-Umgebung aus. Die Frage nach dem Nutzen der IT für das Kerngeschäft des Unternehmens drängt sich auf. Versuche, sie zu beantworten, bleiben oftmals in den Anfängen stecken, weil grundsätzliches fehlt. "In vielen Unternehmen gibt es keine Inventur der IT-Ressourcen", weiß Pinchev. Damit werden die Unternehmen der Möglichkeit beraubt, auf künftige Anforderungen in ihrem Kerngeschäft mit IT-Anschaffungen und neue Dienste zu reagieren.

Maincontrol versteht sich allerdings nicht als Anbieter von Asset- Management-Werkzeugen. Die Bestandsführung von Hard- und Software sowie Handies, Telefonen, Pagern und Netzen eines Unternehmens ist nur ein Baustein des IRP-Ansatzes von Maincontrol. Wesentlicher Bestandteil ist zudem die Verwaltung der Geräte unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten, etwa Abschreibungszeiträumen. Eine weitere IRP-Komponente ist das Management des Fachwissens der Mitarbeiter der IT-Abteilung. Künftige Ausführungen des Maincontrol-Portfolios sollen zudem Service-Level-Agreements, die E-Commerce-Anbindung sowie die Einsatzplanung der IT-Mitarbeiter beinhalten.

Unter seinen Kunden hat Maincontrol einen bemerkenswerten Effekt festgestellt: Sie sind keine Early Adaptors, also frühe Nutzer neuer Techniken. Im Schnitt migrieren die Unternehmen mit IRP- Tools auf neue Verfahren, wenn diese bereits 18 Monate verfügbar sind. "Sie nutzen ihre bestehende IT effektiv aus", erklärt Maincontrol-Chef Pinchev, "und können ihre gewohnten und etablierten Verfahren einsetzen, bis die neuen Produkte ihre Kinderkrankheiten abgelegt haben.