Continental hat Exchange-User auf Lotus Notes migriert

09.03.2009
Im Zuge der Akquisition von Siemens VDO entschied sich der Automotive-Konzern für die IBM-Plattform als unternehmensweites Messaging-System.

Continental-CIO Paul Schwefer weiß, worauf es in wirtschaftlich harten Zeiten ankommt: "Für ein Unternehmen der Automobilindustrie hat die permanente Optimierung der IT hinsichtlich Flexibilität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit hohe Priorität."

Das sollte die in Hannover ansässige Continental AG nach der vor etwas mehr als einem Jahr vollzogenen Übernahme von Siemens VDO unter Beweis stellen. Unter anderem musste sie die Entscheidung für ein einheitliches Messaging-System treffen. Mit der Akquisition waren zu den etwa 37 000 Nutzern der IBM-Plattform Lotus Domino/Notes rund 40 000 Nutzer des Microsoft-Systems MS Exchange/Outlook gekommen.

Open Source war auch eine Option

Warum sich Notes schließlich durchsetzte, beschreibt IBM folgendermaßen: Continental habe in der Evaluierung alle möglichen Migrationsszenarien in Betracht gezogen, darunter einen sofortigen und kompletten Wechsel auf die Lotus-Plattform, einen schrittweisen Umstieg auf Exchange/Outlook, aber auch den harten Schnitt für alle Anwender, also eine Migration auf Open-Source-Produkte oder Internet-Dienste. Lotus Notes punktete laut Anbieter zum einen mit geringeren Lizenz-, Migrations- und Betriebskosten, zum anderen mit der größeren Auswahl an Hardware und Betriebssystemen. Die Austauschbarkeit von Produkten sei eine wesentliche Voraussetzung für die Flexibilität der IT-Infrastruktur, und darauf lege Continental größten Wert.

"Unsere Strategie richtet sich auf eine Minimierung der Softwareabhängigkeiten und auf die Steuerbarkeit lizenzbedingter Kosten", bestätigt Bernhard Thomas, Leiter IT Infrastructure Strategy der Continental AG. "Hinsichtlich der Funktionalität der Clients sehen wir keine gravierenden Unterschiede zwischen Lotus Notes und Microsoft Outlook", so der IT-Experte, "doch bietet uns die IBM-Software mehr Offenheit und Flexibilität sowie geringere Infrastrukturkosten."

Zusammenarbeit in Echtzeit

Innerhalb von vier Monaten wurden die Outlook/Exchange-Nutzer auf die IBM-Plattform umgestellt. Jetzt plant Continental den Ausbau seiner IBM-basierenden Messaging- und Collaboration-Infrastruktur. Zum Einsatz kommen sollen die Teamsoftware "Lotus Quickr" – als Ersatz für das ältere "Quickplace" – und das Instant-Messaging-System "Lotus Sametime". Auf dieser Basis will das Unternehmen die Echtzeit-Zusammenarbeit seiner Mitarbeiter weiter fördern und um "Enterprise-2.0"-Funktionen wie Tags oder Alerts ergänzen. (qua)

Projektsteckbrief

Branche: Automotive.

Projektkategorie: Messaging, Collaboration.

Kernprodukte: IBM Lotus Notes/Domino, Lotus Quickr und Lotus Sametime.

Herausforderungen: Integration von 40 000 Microsoft-ExchangeAnwendern.

Ergebnis: einheitliche Messaging-Umgebung.

Stand des Projekts: innerhalb von vier Monaten abgeschlossen.

Involvierte Anbieter: IBM.

Ansprechpartner: Bernhard Thomas, Leiter IT Infrastructure Strategy, Continental AG.