Einnahmen eingebrochen

Consulting-Branche unter Druck

08.02.2010
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Anbieter sind flexibel geworden

Ihre Strukturen haben die Consulting-Firmen angepasst, indem sie vor allem vermehrt Freelancer, Near- und Offshore-Zuarbeiter sowie Personaldienstleister wie Hays und Randstad in Kundenprojekte integriert haben. "Die Beratungshäuser haben sich seit der letzten Krise flexibel aufgestellt", betont Schnieder.

Diese Flexibilisierung ist nach Auffassung der Anbieter und Analysten Basis für ein krisenfestes Geschäftsmodell. "Grundsätzlich gibt es daran kaum etwas zu ändern. Nur wenige haben die Krise zum Anlass genommen, sich komplett neu aufzustellen", beobachtet Thomas Lünendonk, Gründer des gleichnamigen Marktforschungshauses. Anpassungen beträfen allenfalls die Belegschaftsgröße. Seit Ende 2008 haben Consulting-Häuser weniger beziehungsweise keine zusätzlichen Berater eingestellt. Zudem haben sich die Häuser von freiberuflichen Kollegen getrennt, einige haben Mitarbeiter entlassen.

Neue Aufgaben stehen an

Insofern fühlen sich viele Beratungshäuser gut gewappnet, denn neue Themen wie Mobility, Cloud Computing und Business Intelligence bieten viel Potenzial. In diesen Segmenten, so die Hoffnung, werde es bald wieder ordentlich Bedarf an externer Hilfe geben. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Nach der Krise wird die Branche anders aussehen als zuvor, denn die schon seit Jahren zu beobachtenden strukturellen Marktveränderungen wurden durch die Krise beschleunigt.

Projektsteuerung ist professioneller

So stehen beispielsweise die Segmente Systemintegration und Softwareentwicklung massiv unter dem Druck einer sich globalisierenden Anbieterlandschaft. Nur wer Off- und Nearshore-Kapazitäten integriert und seine Abläufe straff gestaltet, kann in diesem vom Preiskampf geprägten Markt überleben. Erheblichen Einfluss auf die Arbeit der Berater hat zudem die verbesserte Fähigkeit der Kunden, ihre Dienstleister zu steuern. Sie begegnen den Consultants heute auf Augenhöhe und hinterfragen Vorhaben kritischer.