Vernetztes Auto

Connected-Car-Sicherheit beginnt in der Softwareentwicklung

22.01.2016
Von 


Sven Erik Knop ist seit 2007 bei der Firma Perforce Software in Wokingham, UK tätig und arbeitet jetzt als Senior Technical Specialist für das Produktmarketing-Team. Zuvor war er als Entwickler und Datenbankadministrator tätig, und betreute dann als Berater und Trainer weltweit Kunden bei der Einführung und Optimierung der Versionsverwaltung. Er hält regelmäßig Vorträge bei Konferenzen und veröffentlicht Artikel zu Themen wie Continuous Delivery und Versionierung. 

Integration Dritter als Herausforderung

Viele Köche verderben den Brei - das gilt auch für die Softwareentwicklung.
Viele Köche verderben den Brei - das gilt auch für die Softwareentwicklung.
Foto: Shutterstock.com - rawpixel.com

Eine der größten Herausforderungen im Design von Automobilsoftware besteht in der sehr großen Anzahl an Prozessbeteiligten und der Lieferung einzelner Komponenten durch Dritte. Die meisten elektronischen Kontrolleinheiten stammen von Lieferanten, die sie nach Maßgabe der Automobilhersteller bauen und diesen als eine "Blackbox" zustellen. Das heißt, dass die Fahrzeugbauer nur wenig Einblick darin haben, wie die gelieferte Hardware und Software entwickelt wurde.

Angesichts der Tatsache jedoch, dass es die Hersteller sind, die am Ende die Verantwortung übernehmen, wenn etwas schiefgeht, sollten sie im Detail über jede Komponente und Softwareversion, die in ihren vernetzten Autos läuft, Bescheid wissen. Dank der Open Automotive Alliance werden wir am Ende eventuell sogar eine offene Architektur mit Standards haben, die für sämtliche Komponentenentwickler einen gemeinsamen Rahmen schaffen.

Komplexen Quellcode managen

Bis es soweit ist, wird eine umfassende Plattform für Versionskontrolle Umgebungen zu einem Gutteil transparenter und für die Teamarbeit geeigneter machen. Solche Lösungen geben komplette Einsicht in alles, was wie wo und durch wen passierte, und sorgen gleichzeitig dafür, dass sämtliche Vorgaben und Standards eingehalten werden - vorausgesetzt, sie sind in der Lage, nicht nur interne Teams, sondern auch Dritte miteinander zu verbinden, und zwar auch dann, wenn viele verschiedene Plattformen oder Entwicklungswerkzeuge verwendet werden. Ferner muss die Lösung zur Quellcodeverwaltung oder Versionskontrolle gehärtet sein, verschiedene Sicherheitsniveaus ermöglichen und so skalierbar sein, dass sich damit große und sehr große Mengen an digitalen Assets von Hunderten oder gar Tausenden von Entwicklern und anderen Beteiligten managen lassen.

Autos werden immer abhängiger von Software, die deshalb so sicher wie nur irgend möglich sein muss. Die Zahl der möglicherweise im Entwicklungsprozess erzeugten oder übersehenen Sicherheitslücken zu reduzieren, ist ein guter erster Schritt in diese Richtung. Freilich kann noch viel mehr unternommen werden, wenngleich niemand absolute Sicherheit wird jemals versprechen können.

Beratungsgeschäft für Partner

Für Systemhäuser und Beratungsunternehmen bietet der neue Markt für Connected Cars eine ungeheure Chance. Und auch typische Reseller können sich hier von der Konkurrenz positiv abheben. Voraussetzung ist jedoch in allen Fällen, Know-how zum Thema Entwicklung und Entwicklungsprozesse aufzubauen. Wer Kunden dabei helfen kann, digitale Assets möglichst fehlerfrei zu produzieren, gewinnt. (mb)