Neues Bussystem im Großrechnerbereich, neue Workstation-Modelle:

Concurrent mit neuem Echtzeit-Flaggschiff

09.12.1988

MÜNCHEN (ch) - Ein neues Topmodell für die Echtzeitverarbeitung präsentiert Concurrent Computer. Auch in dem durch die Zusammenlegung mit Masscomp erworbenen Workstation-Sektor gibt es Neuigkeiten in Form einer High-End-Produktfamilie.

Den gestiegenen Anforderungen in der Echtzeit- und der Transaktionsverarbeitung will der Hersteller mit seinem neuen Flaggschiff entsprechen. Die 3280E MPS ist mit einem Hochgeschwindigkeitsbus mit Transferraten von 256 MB je Sekunde bestückt. Damit läßt sich ein Gesamt-E/A-Durchsatz von 120 Megabyte je Sekunde realisieren. Mit bis zu zwölf Prozessoren konfigurierbar, erreicht die Maschine eine Mainframe-äquivalente Verarbeitungsleistung von maximal 77 MIPS. Dabei garantiert der Anbieter eine Antwortzeit von zwölf Mikrosekunden, unabhängig von der Systemlast. Die Maschine kostet als Basismodell mit zwei Prozessoren und 16 MB Arbeitsspeicher knapp 1,3 Millionen Mark. Das bisherige Spitzenmodell 3280 MPS läßt sich per Upgrade in eine E-Version verwandeln. Der Preis für die Aufrüstung eines Zwei-Prozessor-Modells: 450 000 Mark.

Die 3280E MPS läuft, wie bei Concurrent üblich, unter dem Echtzeit-Betriebssystem OS/32. Für die Transaktionsverarbeitung (OLTP) steht der Datenbank-Manager Reliance Plus zur Verfügung. An Sprachen bietet Concurrent Fortran, Ada, Cobol, C und Pascal an.

Der Merger mit dem Workstation-Hersteller Masscomp zeitigt erste Ergebnisse: Als Ergänzung der von Masscomp eingebrachten Echtzeit-Produktfamilie präsentierte Concurrent Computer die aus vier Modellen bestehende Serie 6000. Die sämtlich mit Motorolas 32-Bit-Prozessor 68030 bestückten Maschinen liegen im Leistungsbereich von 7 bis 35 MIPS, abhängig von der Anzahl der Prozessoren (maximal fünf). Mit Gleitkomma-Beschleuniger kommen die Systeme laut Anbieter auf eine Rechenleistung von 37 Whetstone-MIPS. Diese Leistung verlangt ihren Preis: 111 000 Mark kostet das Einprozessor-Basismodell 6350. Für eine mittlere Konfiguration 6705 (drei Prozessoren, ein Vektor-Coprozessor, zwei Grafik-Coprozessoren, 16 MB Arbeits- und 1,1 GB Massenspeicher) sind 400 000 Mark anzulegen.

In Konfiguration und Ausbaufähigkeit entsprechen die Neulinge den VME-Bus-Modellen 6300/6400 sowie den VME-Bus/Multibus-Systemen 6600/6700. Ab Januar steht für die Maschinen die Version 4.1 des Echtzeit-Betriebssystems RTU zur Verfügung. Das neue Release unterstützt die Austauschbarkeit von Daten und Software über Disketten im IBM-PC-Format.