US-Universität:

Computern wird zum Pflichtfach

20.05.1983

PHILADELPHIA (VWD) - Alle neuen Studenten der amerikanischen Drexel University werden sich vom ersten Tag an mit Computern befassen: Jeder Student muß sich nämlich zum Antritt seines Studiums einen Personal Computer anschaffen. Die Universität hilft bei der Finanzierung der Kosten von etwa 1000 Dollar.

Allerdings habe die Universität nicht das Ziel, einen Haufen von Computerexperten auszubilden, erklärte der Universitätspräsident Dr. William W. Hagerty. Die Studenten sollten "Computer-kompetent" werden; darunter versteht Hagerty, daß jeder Student in der Lage sein sollte, in seinem Fachgebiet-von der Philosophie bis zur Architektur-den Rechner einzusetzen. Ein Student könne nicht mehr als "fertig ausgebildet gelten", wenn der die Hochschule ohne wenigstens ein gewisses Grundwissen über Computer verläßt, definierte Dr. Bernhard B. Sagik, einer der Vice-Presidents der Universität, den Anspruch. Sagik findet nichts Besonderes bei dem, was die Universität macht, schließlich habe man das Lehr-und Lerninstrumentarium in den vergangenen Jahren immer ausgebaut, nach Dia-und Overhead-Projektor nun also der Personal.

Neben den Studenten müssen sich auch die Lehrer umstellen. Auch sie sind gezwungen, den Umgang mit dem Rechner zu lernen. Auf der anderen Seite soll es den Studenten und Professoren nicht zu schwer gemacht werden. Eingesetzt wird ein APPLE-Rechner, den die Universität als "besonders benutzerfreundlich" beschreibt. Für die Bedienung des Rechners brauche sich der Benutzer kaum noch formale Kommandos merken, der Umgang mit dem Rechner lasse sich in 30 Minuten erlernen.