ICL-Rechner bei der European Space Agency in Darmstadt:

Computer zuverlässiger als Wetterfrösche

01.06.1979

ZÜRICH (pi) - Zwei ICL-Rechner vom Typ 2980 haben nach Herstellerangaben statt der geforderten 99,7 Prozent eine Ausfallsicherheit von 99,95 Prozent erreicht. Sie stehen in der Darmstädter Betriebszentrale der European Space Agency, von der aus der für Europa zuständige Wettersatellit Meteosat gesteuert wird.

Die Rechner steuern wichtige Bodenanlagen und übernehmen rechnerabhängige Forschungstätigkeiten der Meteorologie. Beide Anlagen benutzen gemeinsam einen Hauptspeicher für 7,5 Millionen Zeichen und Magnetplattenspeicher für 5,B Milliarden Zeichen.

Am stärksten wird das Rechner-Doppel-System durch die Aufgabe beansprucht, die Bilddaten aufzubereiten, die vom Wettersatelliten übersandt werden. Es handelt sich dabei in jedem Arbeitszyklus des Satelliten, der eine halbe Stunde beträgt, um 400 Millionen Bit. Aus dieser Datenmenge erzeugt die ICL-Anlage Bilder, die innerhalb von Minuten an alle angeschlossenen Wetterstationen verteilt werden.

Verglichen mit anderen Datenverarbeitungsanlagen im zivilen Bereich stellt die Betriebszentrale des Wettersatelliten Meteosat aus der Sicht von ICL außerordentliche Anforderungen an Schnelligkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Datenverarbeitung. Außer der Verfügbarkeit für die Hauptsteuerung des Satelliten (verlangt 99,7 Prozent, tatsächlich erreicht: 99,95 Prozent) gibt es einen weiteren Bereich dem weniger wichtige Steuerungsvorgänge und wichtige meteorologische Aktivitäten zugeordnet sind. Hier sind, teilt ICL mit, die Anforderungen an die Verfügbarkeit des Computers 99,00 Prozent und das erzielte Resultat 99,29 Prozent.

Noch deutlicher ist der Abstand zwischen Anforderung und tatsächlich erreichtem Wert bei der meteorologischen Routinearbeit. Hier gibt Meteosat 95 Prozent Verfügbarkeit vor; ICL erreichte 97,27 Prozent.