Microsoft-Studie

"Computer-Würmer sind wieder im Kommen"

03.11.2009
Die Gefahr für Unternehmen, von Computer-Würmern wie Conficker infiziert zu werden, ist einer neuen Studie zufolge wieder sprunghaft gestiegen.

In der ersten Jahreshälfte 2009 sei die Zahl solcher Infektionen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 weltweit nahezu um hundert Prozent in die Höhe geschnellt, teilte der Softwarehersteller Microsoft am Dienstag mit.

Von dieser Entwicklung sind allerdings vor allem Unternehmensnetze betroffen, private Nutzer kommen vergleichsweise glimpflich davon. Das liege unter anderem auch daran, dass Nutzer ihre privaten Computer in aller Regel eher automatisch mit der aktuellsten Sicherheitssoftware bestücken, hieß es.

In Deutschland und Österreich lag die Infektionsrate von PCs mit 0,3 und 0,21 Prozent deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt (0,87 Prozent). Deutschland schneide traditionell vergleichsweise gut ab, sagte Microsoft-Sprecher und Sicherheitsexperte Thomas Baumgärtner. Mit ein wesentlicher Grund dafür liege in dem guten Ausbau mit schnellen DSL-Leitungen. Die gute Infrastruktur gewährleiste auch, dass die Nutzer regelmäßig ihre Sicherheitssoftware mit Updates auf dem neusten Stand halten.

Trotz der erhöhten "Wurm-Gefahr" machten der Studie zufolge solche Infektionen lediglich rund 6,7 Prozent der Attacken aus und liegen damit an vierter Stelle. Die größte Gefahr sei hierzulande mit einem Anteil von 39,5 Prozent von sogenannten Trojanern ausgegangen.

Am weitesten verbreitet waren in Deutschland die Trojanischen Pferde "Wintrim" und "Alureon". Solche Programme tarnen sich als harmlose Software, können sich aber heimlich im Computer festsetzen und anschließend ferngesteuerte Aufgaben ausführen.

Die größte Bedrohung unter den Würmern weltweit sei weiterhin von "Conficker" ausgegangen, gefolgt von dem Wurm "Taterf", der in dem Beobachtungszeitraum seine Infektionsrate um 156 Prozent steigern konnte, hieß es. Auf Platz eins der häufigsten Bedrohungen stehen weiterhin Attacken durch gefälschte Sicherheitssoftware. Solche Schadsoftware sei im ersten Halbjahr 2009 von mehr als 13 Millionen Computern mit Hilfe von Microsoft-Produkten entfernt worden. Ein Jahr zuvor waren es allerdings noch 16,8 Millionen.

Microsoft erstellt zweimal im Jahr seinen "Security Intelligence Report" zur aktuellen Sicherheitslage rund um Computer-Schadprogramme. Die Informationen zieht das Unternehmen aus mehreren Quellen. Als Daten-Basis dienen weltweit mehr als 450 Millionen Computer sowie die Analyse von Milliarden von Websites und den über Microsofts Hotmail versendeten, jährlich mehreren Milliarden E-Mails. (dpa/tc)