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Computer bestimmen Arbeitsalltag

12.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Jeder zweite Arbeitsplatz in der Bundesrepublik ist inzwischen vernetzt, 93 Prozent der Unternehmen haben einen Internet-Zugang. Mangelnde IT-Kenntnisse von einem Drittel der Mitarbeiter erweisen sich als Wachstumshindernis.

Der Wandel hin zu einer Internet-Ökonomie nimmt immer deutlichere Konturen an. In einer aktuellen Studie des Europäischen Zentrums für Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim lassen sich die Veränderungen mit Zahlen belegen. Waren zum Zeitpunkt der letzten Befragung im Jahr 2000 erst 85 Prozent der Unternehmen online, so stieg die Rate mittlerweile auf 93 Prozent. Ein Internet-Zugang am Arbeitsplatz steht heute 43 Prozent der Arbeitnehmer zur Verfügung, vor drei Jahren waren es erst 28 Prozent.

Allerdings hängt die Bedeutung der IT-Infrastruktur stark von der jeweiligen Branche ab. In Banken und Versicherungen gehören für rund 85 Prozent der Mitarbeiter Computer und Internet bereits zum Arbeitsalltag, bei DV- und TK-Dienstleistern sind es 83,2 Prozent. Von den 4500 befragten Unternehmen gaben neun von zehn Firmen an, dass sie mit den neuen Techniken vor allem ihre Geschäftsprozesse beschleunigen möchten. Als Vertriebsweg für B-to-B-Geschäfte nutzen nur 34 Prozent das Internet, zum Verkauf an den Endverbraucher (B-to-C) nur 22 Prozent. Mangelnde IT-Kenntnisse der Mitarbeiter verzögern die schnellere Verbreitung der Technologien.

Nach Ansicht der ZEW-Forscher sparen vor allem kleinere Unternehmer, wenn es um die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter geht. Vorbehalte älterer Arbeitnehmer gelten als weiteres Hindernis. Außerdem halten sich Arbeitgeber weiter zurück, wenn es um Neueinstellungen geht. IT-Fachkräfte wollen demnächst nur 2,8 Prozent der befragten Firmen rekrutieren, im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei sechs Prozent. (iw)