Neues Produktkonzept noch erklärungsbedürftig

Computer Associates rechnet mit geringerem Quartalsumsatz

20.07.1990

GARDEN CITY (IDG) - Deutlich weniger Einnahmen als im Vorjahr erwartet der Softwareriese Computer Associates (CA) für das erste Quartal (30. Juni) des laufenden Geschäftsjahres.

Diese Ankündigung ließ den Aktienkurs des Unternehmens prompt um 40 Prozent fallen. Anthony Wang, President von Computer Associates, begründete den Umsatzrückgang mit längeren Verkaufszeiten und höheren Preisen für Datenbankprodukte.

Zudem, so Wang weiter, hätten die Verkäufer viel Zeit darauf verwendet, den Kunden das CA-'90-Konzept zu erklären. Dabei handelt es sich um die Strategie des US-Datenbankspezialisten, seine diversen Produktlinien zusammenzubinden.

Wallstreet-Analysten, indes lassen letztere Erklärung nicht gelten. "Ich kann mir nicht vorstellen", so Rick Sherlund von Goldman Sachs & Co. in New York, "daß ein Verkäufer etwas tut, was keinen Umsatz einbringt." CAs Problem, stimmt Andrew C. Brousseau von Cowen & Co. zu, sei vielmehr mit den Produktlinien auf den Mainframe-Markt konzentriert. Da dieser aber nur noch zögernd wachse, wirke sich das auf die Einkünfte von CA aus.

Dies wiederum bestreitet CA-Marketing-Manager Bryan Shepherd energisch. "Wir sind keineswegs nur im Großrechner-Bereich vertreten. Gerade das CA-'90-Konzept erlaubt den Einsatz unserer Produkte in heterogenen Rechnerwelten." Wallstreet, so Shepherd weiter, verlange immer nur Quartalserfolge. "Wir sind aber auf längerfristigere Ziele hin ausgerichtet."