Die Gewinnkurve zeigt weiter nach oben

Computer 2000 nähert sich heuer der Zwei-Milliarden-Mark-Grenze

14.02.1992

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres setzte Computer 2000 konzernweit 422 Millionen Mark um. Dies entspricht einem Plus von 75 Prozent. Die Ertragslage ist weiterhin gut. Vor zwölf Monaten lasen sich die Zuwachsraten ähnlich, die Ertragsentwicklung verlief ebenfalls positiv und der Aktienkurs notierte 30 Prozent tiefer als heute.

In einem Jahr sollte der Computer-2000-Kurs nachhaltig höher notieren, denn die Umsatzzahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (30. September) lassen den Rückschluß zu, daß Computer 2000 1991/92 der Zwei-Milliarden-Mark-Umsatzgrenze näher kommen wird als den prognostizierten 1,6 Milliarden Mark. Die Informationspolitik des Unternehmens zeichnet sich dadurch aus, daß sie trotz beeindruckender Prognosen immer genug Raum für positive Überraschungen läßt.

Damit die Bilanzbalance gewahrt bleibt, will das Unternehmen im März das Kapital im Verhältnis 6:1 auf 19,3 Millionen Mark erhöhen. Der Bezugskurs der neuen Aktien wird auf der Bilanzpressekonferenz Anfang März bekanntgegeben.

Die Eigenkapitalquote der Computer 2000 AG - nicht des Konzerns - kletterte nach den Kapitalerhöhungen der Vergangenheit stets um die 40 Prozent. Legt man diesen Wert zugrunde und rechnet vor dem Hintergrund der teilweise bekannten Bilanzzahlen 1990/91 und der prognostizierten Umsatzzahlen 1991/92 das erforderliche Eigenkapital hoch, so zeichnet sich ein sehr attraktives Bezugsrecht für die neuen Aktien ab.

Ein Bezugskurs von 600 bis 700 Mark sollte einen Bezugsrechtswert von 100 Mark je Altaktie möglich machen. In der Vergangenheit wurde der Bezugsrechtsabschlag von der Computer-2000-Aktio kurzfristig wieder aufgeholt - eine zusätzliche Chance für den Aktionär.

Der an dieser Stelle vor Monaten prognostizierte Kurs von 1500 Mark wurde noch nicht erreicht. Woran liegt es, daß die Kursentwicklung der Computer-2000-Aktie nicht mit der Unternehmensentwicklung Schritt halten konnte? Dafür gibt es zwei Gründe:

1. Die hohen Mark-Zinsen sind Gift für den deutschen Aktienmarkt. Sie beeinträchtigen die Unternehmensgewinne und erhöhen die Attraktivität der ohnehin wegen geringerer Kursschwankungen bevorzugten Anleihenmärkte. Die aufziehende Rezession macht eine Zinswende wahrscheinlich.

Die hohen Zinsen werden sinken. Im lang- und mittelfristigen Bereich hat sich der Trend schon umgekehrt. Auch die Bundesbank dürfte die kurzfristigen Zinsen 1992 lockern müssen. Im Festgeldbereich haben sich 400 Milliarden Mark Liquidität der Privathaushalte und Unternehmen angesammelt und warten auf Umschichtung in die Anleihen- und Aktienmärkte, um anschließend in Direktinvestitionen, Immobilien etc. zu fließen.

2. Im zweiten Halbjahr 1991 hat an Deutschlands Börsen eine ausgeprägte Spezialwert-Baisse stattgefunden, der sich auch Computer 2000 nicht völlig entziehen konnte. Manche Titel haben sich mehr als halbiert.

Die Gewinnkurve zeigt weiter nach oben. Der Gewinn je Aktie sollte im laufenden Geschäftsjahr, bezogen auf das noch zu erhöhende Grundkapital, bei 90 Mark plus x liegen. Wenn der Ertrag von konjunkturellen Einbußen betroffen wird, kann die oben beschriebene Verbesserung der monetären Rahmenbedingungen den Gewinnmangel bei der Börsenbewertung wettmachen.

Handels- und Konsumtitel werden an unseren Börsen im Durchschnitt mit dem 18fachen Gewinn bezahlt. In diese Titelkategorie gehört Computer 2000. 18facher Gewinn x 90 Mark ergibt einen Kurs von 1620 Mark oder 25 Prozent Kursgewinnpotential. Dabei bleibt unberücksichtigt, daß die Börse überdurchschnittliches Umsatz- und Gewinnwachstum mit einem höheren Gewinnmultiplikator belohnen sollte. Aktien der Computer 2000 AG - der aktuelle Kurs liegt bei 1280 Mark - stellen also ein lohnendes Ziel dar.

*Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in München.