Auf der Jagd nach Pornografie:

Compuserve und AOL sollen ihre Mitglieder bespitzeln

11.07.1997

Sollten Online-Dienste gezielt und von sich aus die Meldungen und Diskussionsbeiträge ihrer Mitglieder mitlesen, so dürfte dieses Verhalten wohl kaum vom kürzlich auch im Bundesrat verabschiedeten Multimedia-Gesetz und den Bemühungen der Politiker auf der Bonner Konferenz "Globale Informationsnetze: die Chancen nutzen" gedeckt sein.

Nach Angaben des Deutschen Kinderschutzbundes in Hannover lesen beispielsweise AOL-Mitarbeiter die ausgetauschten Meinungen in den Chat-Foren, wie die elektronischen Diskussionsforen heißen, auf der Suche nach Anstößigem mit. Ein Problem, das Compuserve aufgrund seiner anderen Benutzerstruktur eigenen Angaben zufolge nicht hat. Dem Online-Dienst machen dagegen vor allem die Internet-Inhalte zu schaffen, die es deshalb von einem externen Dienstleister überprüfen läßt. Ob dies jedoch regelmäßig und aus eigenem Antrieb geschieht oder nur auf Benachrichtigung durch Anwender hin, konnte Compuserve bis Redaktionsschluß nicht mitteilen.