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Compere interessiert sich für Telekom-Kabelnetz

03.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem die Übernahme von 60 Prozent des Deutschen TV-Kabelnetzes durch den US-Konzern Liberty Media am Veto der hiesigen Kartellhüter zu scheitern droht, ist mit der britischen Finanzmakler-Gruppe Compere Associates nun ein neuer Interessent aufgetaucht. "Wir würden sofort einspringen und ein Angebot vorlegen", erklärte Compere-Gründer Phil Mochan. Den zwischen Liberty und der Telekom ausgehandelte Kaufpreis von rund 5,5 Milliarden Euro halte er für realistisch, so Mochan weiter. Falls seine Company im Januar tatsächlich ein Angebot vorlege, sei ein Abschluss des Deals Mitte kommenden Jahres denkbar. Mit dem Beginn des vermutlich rund sieben Milliarden Dollar Netzausbaus könnte dann Anfang 2003 begonnen werden. In drei bis sieben Jahren könne der Ausbau abgeschlossen sein, erklärte Mochan gegenüber der "Financial Times". "Die Ausbaupläne von Liberty sind sehr

konservativ, wir sind da viel aggressiver."

Das Bundeskartellamt muss bis zum 7. Januar eine Entscheidung im laufenden Wettbewerbsverfahren über den geplanten Telekom-Kauf von Liberty fällen. Compere ist in dem Prozess beigeladen. Unklar ist bislang, welche Banken und Investoren hinter der britischen Firma stehen. "Sollte uns die Telekom einladen, ein Angebot vorzulegen, werden die Namen sofort offen gelegt", versprach Mochan. Beim Kartellamt hätte Compere höchstwahrscheinlich bessere Karten als Liberty, denn die Briten wollen sich nur um die Netzinfrastruktur kümmern und das Geschäft mit den Endkunden Dritten überlassen. (tc)