Schon im Februar 1999 hatte Hitachi Data Systems (HDS), in Deutschland durch Comparex vertreten, den leistungsstärksten S/390-Server versprochen. Im September 1999 lieferte der Anbieter zwar erste Systeme der M3000-Serie in Deutschland aus. Dabei handelte es sich aber um Konfigurationen mit maximal zwölf CPUs, die noch nicht die anvisierte Spitzenleistung erreichten.

Nun löst HDS sein Versprechen ein, allerdings mit Einschränkungen. Die ursprünglich geplante Einzelprozessorleistung von 280 MIPS wurde nach mehreren Anläufen knapp verfehlt. Nachdem die ersten M3000-Server mit einer Leistung von 233 MIPS auskommen mussten, gibt HDS nun einen Wert von 262 MIPS an. Die maximale Kapazität liegt damit nicht bei den bislang geschätzten 3200 MIPS, sondern knapp unter der 3000-MIPS-Grenze.

Dennoch setzt sich HDS damit in puncto Rechenleistung wieder an die Spitze und könnte einige Kunden mit höchsten Leistungsanforderungen zurückgewinnen. Seitdem IBM im August 1998 seine "G5"-Server mit den wirtschaftlicheren CMOS-Prozessoren vorstellte, konnten die Japaner nicht mehr mit den schnellsten, zugleich aber auch teuersten Großrechnern werben. Mit einer aggressiven Preisgestaltung gewannen IBM ebenso wie Amdahl (mit vergleichbarer Rechenleistung) Marktanteile auf Kosten von HDS. IBM kündigte zudem im April 1999 seine "G6"-Server mit einer Gesamtkapazität von 1600 MIPS an, die einen Monat später ausgeliefert wurden. Amdahl als dritte Kraft im PCM-Markt (PCM = Plug Compatible Manufacturer) wird voraussichtlich im März leistungsstärkere Server seiner "Millennium"-Serie ankündigen.