Blick an die Nasdaq

Commerce One: Wieder vorsichtig "sammeln"

23.06.2000
Von Markus Lindermayr*

Die letzten Quartalszahlen von Commerce One waren regelrecht ein Hammer. Der Umsatz kletterte gegenüber dem vorherigen Drei-Monats-Abschnitt um 107 Prozent auf 35 Millionen Dollar. Der Anteil der Lizenzgebühren am Umsatz stieg auf 77 Prozent an. Dies ist die Folge der starken Nachfrage nach den E-Commerce-Plattformen des Unternehmens, dessen Kundenliste sich wie das "Who is Who" der globalen Wirtschaft liest. Für Daimler-Chrysler, Ford und General Motors wird ein elektronischer Marktplatz errichtet, ebenfalls für die Energieriesen BP Amoco und Royal Dutch sowie für die Luft- und Raumfahrtindustrie (Boeing, Lockheed, Raytheon etc.) Damit gehört die kalifornische Company zu der (noch) überschaubaren Schar bedeutender B-to-B-Firmen. Vergangene Woche gaben SAP und Commerce One eine Kooperation bekannt, deren Zweck die Vermarktung von Lösungen für digitale Märkte ist. Zur Bekräftigung des Abkommens erwirbt SAP für 250 Millionen Dollar rund drei Prozent der Anteile an Commerce One. Nachdem der Kurs der Aktie im Zuge der jüngsten Marktkorrekturen von 162,5 Dollar auf rund 52 Dollar fiel, kann man nun wieder vorsichtig "sammeln". Geht man von einem weiter starken Wachstum und einer langfristigen Nettoumsatzrendite von 15 Prozent aus, ist Commerce One ein spekulativer Kauf.