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Comet-Cursor spähen ihre Benutzer aus

30.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Firma Comet Systems Inc. hat eine Software entwickelt, die viele Leute bislang einfach nur nett fanden. Diese ermöglicht es den Betreibern einer Web-Site, die langweiligen Cursor von Windows durch beliebige bunte Bildchen auszutauschen, solange sich der Zeiger über einem Browser-Fenster bewegt. Rund 60 000 Web-Sites, davon viele speziell für Kinder und Jugendliche, machen von dieser Möglichkeit Gebrauch, ihren Besuchern ein individuelles Surf-Erlebnis anzubieten. So weit, so gut.

Am vergangenen Wochenende geriet Comet allerdings ins Kreuzfeuer der Kritik, nachdem bekannt geworden war, daß die putzigen Bildchen die Surfgewohnheiten ihrer Benutzer unbemerkt an den Hersteller übermitteln. Der Hersteller räumt dies zwar prinzipiell ein, relativiert das Problem allerdings. "Wir kennen weder Ihr Geschlecht, ihr Alter noch sonst etwas - für uns sind Sie nicht weiter als ein Browser, der Web-Seiten besucht", erklärte Comet-Sprecher Ben Austin. Datenschützer hegen laut "Wall Street Journal" trotzdem weiterhin Argwohn gegen die Wanzen-Cursor, weil jede Comet-Installation - auch wenn der Benutzer beim Download keine persönlichen Daten preisgeben muß - über eine individuelle Seriennummer verfügt.