Neue Generation von Supercomputern

Comeback der Numbercruncher

11.11.2012
Cray arbeitet an einer neuen Generation von Supercomputern. Die kommende "XC"-Linie soll vor allem einen besseren Datendurchsatz bieten. Dafür hat der Hersteller eine neue Interconnect-Technik gebaut.
Supercomputer der XC-Linie
Supercomputer der XC-Linie
Foto: Cray

Bei der Supercomputer-Generation der XC-Linie haben sich die Techniker von Cray vor allem auf einen höheren Datendurchsatz konzentriert. Dafür sollen die neue Interconnect-Technik "Aries" sowie die Routing-Technik "Dragonfly" sorgen. Die Cray-Verantwortlichen versprechen sich davon dramatische Verbesserungen der Bandbreite zwischen den einzelnen Rechnerknoten.

"Je schneller die Prozessoren werden, desto mehr Daten müssen hin- und hertransportiert werden, um die CPUs auch effizient auszulasten", erklärt Barry Bolding, Vice President für das Marketing von Cray. Die Datenraten, die zwischen den einzelnen Knoten bewegt würden, gingen steil nach oben. Entsprechend müsse man die Verbindungen auslegen.

Anfang kommenden Jahres soll mit dem XC30 das erste Modell der neuen Numbercruncher-Serie herauskommen. Für die darauffolgenden Jahre sind weitere Modelle geplant. Eigenen Angaben zufolge arbeitet Cray seit sechs Jahren an der neuen Architektur.

Aries und Dragonfly

Mit Hilfe der Interconnect-Technik Aries sollen 120 Millionen Austauschoperationen pro Sekunde zwischen den Rechenknoten möglich sein. Zum Vergleich: Die Vorgängergeneration "XK" schaffte an dieser Stelle maximal 30 bis 40 Millionen. Jeder Knoten wird 48 Aries-Ports besitzen und so für einen direkten Kontakt mit allen anderen Rechen-Nodes sorgen. Unterstützt wird Aries dabei von der neuen Routing-Topologie Dragonfly. Diese verknüpft alle Rechnerknoten direkt miteinander. Externe Switches werden in dieser Architektur nicht mehr benötigt.

Jede XC-Maschine werde Cray zufolge eine Leistung von 66 Teraflops bieten, das sind 66 Billionen Floating-Point-Operationen pro Sekunde. Ein komplett ausgebautes System soll auf mehr als 100 Petaflops kommen - ein Petaflops entspricht 1000 Teraflops. Ein XC-System besteht aus drei Schränken mit je 16 Blades, die jeweils vier Rechenknoten besitzen. Die Numbercruncher arbeiten mit Xeon-CPUs von Intel. Auch Tesla-Grafikprozessoren von Nvidia sollen zum Einsatz kommen. Die Preise für die XC-Superrechner beginnen bei 500.000 Dollar. Sechs Systeme sind Cray zufolge bereits verkauft. (ba)