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Comdisco-Deal: Gericht durchkreuzt HPs Akquisitionsplan

13.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In dem seit Monaten andauernden Tauziehen um die Disaster-Recovery-Einheit des bankrotten US-Konzerns Comdisco musste Hewlett-Packard (HP) eine Schlappe einstecken. Das US-Konkursgericht, das über die Veräußerung der Comdisco-Einheit entscheidet, hat das jüngste Übernahmeangebot von HP in Höhe von 750 Millionen Dollar zurückgewiesen. Zur Begründung hieß es, der kalifornische Konzern habe seine Offerte nach dem Ende des Bieterprozesses und damit zu spät eingereicht. Das Gericht reagierte mit dieser Entscheidung auf eine Klage des Disaster-Recovery-Spezialisten Sunguard, der ebenfalls an der Comdisco-Sparte interessiert ist. Sunguard hatte die zuvor vom Comdisco-Verwaltungsrat befürwortete Übernahme (Computerwoche online berichtete) durch HP angefochten.

Eine letzte Hoffnung für HP besteht jetzt nur noch in der vom US-Justizministerium eingereichten Kartellklage. Das Department of Justice hatte, nachdem eine frühere Entscheidung von Comdisco zugunsten von Sunguard ausgefallen war, Bedenken angemeldet. Die Wettbewerbshüter befürchten, dass durch eine Zusammenlegung von Sunguard und der Comdisco-Einheit ein Disaster-Recovery-Koloss entsteht. Dadurch könnten die Preise der Produkte steigen und deren Qualität sinken. Die Entscheidung in diesem Verfahren soll am kommenden Donnerstag fallen. (ka)