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Comdirect wird Auslandstöchter nicht los

03.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Online-Broker Comdirect wird sich wohl noch bis auf Weiteres mit seinen defizitären Tochtergesellschaften in Italien und Frankreich herumschlagen müssen. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) ist es der Direktbank aus Quickborn bei Hamburg nicht gelungen, innerhalb der selbstgesetzten Frist einen Käufer für die Auslandsfilialen zu finden. Ursprünglich wollte die Commerzbank-Tochter den Verkauf ihrer verlustbringenden Ableger bis Ende 2001 unter Dach und Fach bringen. Im vergangenen Jahr hatte die Direktbank eigenen Angaben zufolge noch drei Kaufinteressenten in Frankreich und zwei in Italien an der Hand. Mittlerweile stehe Comdirect nurmehr mit zwei potenziellen Käufern in Verhandlungen, so ein Firmensprecher. Bis zum Frühjahr sollen die Gespräche abgeschlossen sein.

Bislang war das Auslandsengagement des Online-Brokers alles andere als erfolgreich: In Frankreich verfügt Comdirect derzeit nur über 15.500 Kunden, in Italien sind es lediglich 600. Sollte die Bank ihre Auslandsfilialen nicht loswerden, müsste sie voraussichtlich rund 180 Millionen Euro auf den Buchwert der Beteiligungen abschreiben. (jw)