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Comdex: McNealy träumt vom IT-Legoland

19.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Hauptproblem heutiger Informationstechnik ist aus Sicht von Sun-Chef Scott McNealy die immer weiter zunehmende Komplexität der Systeme. Sein Unternehmen werde dem mit seiner umfassenden Server-Management-Lösung "N1" entgegentreten, versprach McNealy in seiner Keynote-Rede auf der Comdex Fall in Las Vegas. Alledings wird N1, bei dem sich Komponenten von Sun wie auch von anderen Anbietern "wie Legosteine" miteinander kombinieren lassen sollen, erst in fünf bis zehn Jahren ausgereift sein.

Zur wirtschaftlichen Lage von Sun äußerte sich der CEO (Chief Executive Officer) optimistisch. "Wir haben die Bubble zu Geld gemacht", so McNealy. "5,2 Milliarden auf der Bank zu haben ist eine sehr, sehr gute Sache. Wir haben in den letzten etwa 32 Quartalen jedesmal Cash generiert." Die Auswirkungen der aktuellen Branchenkrise bekommt aber auch Sun zu spüren. "Ich wünschte, unsere Kunden hätten mehr Geld", klagte McNealy.

Unabhängig von der Keynote-Rede kündigte Sun gestern an, es werde in den kommenden Jahren rund zehn Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung ausgeben. McNealy sagte dazu, das Unternehmen werde ob seines riesigen R&D-Budgets immer wieder kritisiert: "Aber was bleibt uns übrig?" Ein Hauch von Neid auf Microsoft klang in einer Q&A-Session im Anschluss an die Ansprache an. "Milliarden helfen", klagte McNealy. "Microsoft kann sich eine Menge Liebe an einer Menge Orte kaufen. Das ist hart." (tc)