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COMDEX: 3-D-Browser soll Surfverhalten revolutionieren

15.11.2000
Der Browser 2Ce von Mike Rosen bildet fünf Websites in einer dreidimensionalen Ansicht ab. Dadurch sollen Informationen konzentrierter und im Kontext abgebildet werden.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Softwarearchitekt Mike Rosen stellte auf der Comdex in Las Vegas einen Browser-Prototypen vor, der statt einer Website fünf Seiten auf einmal zeigt - und zwar in einer 3-D-Ansicht. Das Browser-Fenster des "2Ce" (gesprochen "to see") simuliert dabei die Hineinsicht in einen Würfel, bei dem die hintere Wand, Decke und Boden sowie die beiden Seiten rechts und links zu sehen sind. An diesen können jeweils die aufgerufenen Websites abgebildet werden.

"Damit wird die Information konzentriert. Es ist eine viel effizientere Art, mit Daten umzugehen," erklärte Rosen seine Erfindung, die das Surfverhalten revolutionieren soll. Die Vorteile liegen seiner Meinung nach auf der Hand: Mit dem 2Ce habe man viel mehr Inhalt auf einmal im Blickfeld. Zudem gehe der Kontext des Content nicht verloren. Wer will, könne beispielsweise den Weg über verschiedene angeklickte Websites besser verfolgen, denn auch die vorher aufgerufenen Seiten lassen sich im Browser abbilden.

2Ce, der auf Microsofts "Internet Explorer" basiert, funktioniert auch zusammen mit Desktop-Programmen. Auf der Rückwand des Kubus, die die zentralste und beste Ansicht gewährt, könnte beispielsweise ein Textverarbeitungsprogramm laufen, während rechts ein Adressbuch, links der Browser, oben ein Kalender und unten das E-Mail-Programm geöffnet ist. Die Platzierung der Anwendungen kann jederzeit neu geordnet werden. Wenn der Browser fertig entwickelt ist, soll er auch in Handhelds oder Settop-Boxen einsetzbar sein. Dann können TV-Zuschauer fünf Programme gleichzeitig sehen. Bei simultan gesendeten Sportwettkämpfen beispielsweise würden sie kein Ergebnis verpassen.

Rosen will den Browser mit seiner gleichnamigen Firma in der ersten Hälfte des kommenden Jahres als kostenlosen Download herausbringen. Geld verdienen will er mit Programmierwerkzeugen, mit denen Unternehmen ihre Websites für den 2Ce optimieren können.