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Redings Reformplan des EU-TK-Marktes hat auch Befürworter

Colt gegen den Rest der deutschen Carrier

14.11.2007
Der europaweit agierende City-Carrier Colt befürwortet im Gegensatz zum Gros der deutschen TK-Player die Reformpläne der EU.

Während sich hierzulande eine breite Front aus Politik, Carriern, Bundesnetzagentur und Lobbyistenvereinigungen wie dem VATM gegen die EU-Pläne zur Reform des EU-TK-Marktes ausspricht, begrüßt Colt die Vorschläge. Vor allem die Idee einer einheitlichen Regulierungsbehörde auf EU-Ebene wird von dem Carrier positiv bewertet. "Als europaweit agierender Anbieter befürwortet Colt einen einheitlichen europäischen Binnenmarkt mit einheitlich reguliertem Netzzugang", so Richard Oosterom, Vorsitzender der Geschäftsführung von Colt Deutschland. Ferner hofft Oosterom, dass so der Aufwand bei der Anmeldung grenzüberschreitender TK-Dienste geringer wird, denn "derzeit muss ein neuer Telekommunikationsdienst in nahezu allen EU-Mitgliedsstaaten separat angemeldet werden".

VATM und Bundesnetzagentur stehen den Plänen für die European Electronic Communications Market Authority (EECMA) dagegen ablehnend gegenüber. Sie befürchten, dass eine EU-Behörde den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Märkte nicht gerecht wird und Beschwerdeverfahren auf EU-Ebene länger dauern als auf nationaler Ebene. Des Weiteren lehnen sie den Vorschlag der EU-Kommissarin Viviane Reding ab, bei marktbeherrschenden Carriern den Netzbetrieb und das Angebot von Dienstleistungen voneinander zu trennen. Colt kann sich wiederum mit dieser Idee durchaus anfreunden, auch wenn es "nur als letztes Instrument der Marktregulierung eingesetzt werden sollte". (hi)