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Collax oder Ben Hur will die Welt erobern

11.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Olaf Jacobi ist gerade mal 37 Jahre alt und bekommt schon zum dritten Mal für eine seiner Firmen (vorher: ACG, Cobion) Wagniskapital von Wellington Partners. Die Münchner machen zusammen mit Atlas Venture fünf Millionen Euro für die Neugründung Collax locker. Mit Jacobi an der Spitze will diese den schon seit sieben Jahren unter dem Namen "Ben Hur" von der Freiburger Pyramid verkauften Open-Source-Allzweck-Server international vermarkten. Jacobi hat sich dafür weitere erfahrene Kollegen geholt, unter anderem den früheren Suse-CTO Boris Nalbach und den Amerikaner Bill Hite als Finanzchef.

"Deutsche Technik wird unterschätzt", meint Jacobi. Ben Hur - ab sofort "Collax Business Server" - sei rund 7000-mal kommerziell im Einsatz. Er verberge die Komplexität der verwendeten quelloffenen Produkte unter einer (proprietären) Management-Oberfläche, die alle Änderungen der Konfiguration automatisch in sämtliche relevanten Komponenten übernimmt. Darin stecke erhebliches Know-how, das international konkurrenzlos dastehe.

Der Business Server zielt auf kleine und mittlere Anwender sowie Filialen von großen Firmen, wo kein spezielles Administrationswissen vorhanden ist. Collax liefert die Lösung mit Wartungsvertrag wahlweise als Software oder Hardware-Appliance; für die Zukunft sind auch spezialisiertere Versionen (etwa nur für Voice over IP) geplant. Jacobi will vom überportionalen Wachstum profitieren, das Analysten dem Linux-Server-Markt prophezeien: "Das möchten wir mitnehmen." (tc)