Vitria koppelt SAP und Siebel

Collaborative Prozesse sollen Systeme vereinen

08.03.2002
MÜNCHEN (as) - Häufige Integrationsprobleme zwischen Standardanwendungen sollen sich künftig mit Hilfe übergeordneter collaborativer Prozesse überwinden lassen. Der Hersteller Vitria hat nun erstmals fünf entsprechende Softwarelösungen vorgestellt. Darunter eine für die Kopplung von Siebel- mit SAP-Software.

Softwareprodukte für die zentralisierte Anwendungsintegration, neudeutsch Enterprise Application Integration (EAI), zeichnen sich durch die Bündelung von Messaging, Transformations-Engines, Adaptern und Arbeitsumgebungen für die Prozessmodellierung und -steuerung aus. Letztere Funktionalität wird mittlerweile immer stärker als die eigentliche Stärke solcher Produkte gegenüber beispielsweise Java-Applikations-Servern betont.

Der EAI-Hersteller Vitria hat nun diesen Aspekt neuerlich aufgegriffen und mit den "Vitria Collaborative Applications" (VCA) Softwarepakete vorgestellt, die unterschiedliche Anwendungssysteme erstmals mit Hilfe der für sie typischen standardisierten Prozessmodelle schneller verbinden sollen.

XML-Dialekt für GeschäftsverkehrDie Produkte basieren auf der hauseigenen EAI-Plattform "Businessware" und bieten Funktionen für die Prozesssterung, das Monitoring, die Verwaltung und vor allem das XML-basierende Vokabular für den Geschäftsverkehr der Value Chain Markup Language. Dieser XML-Dialekt ist Vitrias Weiterentwicklung des Xedi-Standards zum Datenaustausch zwischen Unternehmen. Im Einzelnen hat Vitria jetzt die Pakete "VCA for Hippa 2.0" für die Gesundheits- und Versicherungsindustrie, "VCA for GSTP 2.0" für durchgängige Standardprozesse in der Finanzindustrie, "VCA for Order Fulfilment" für die Fertigungsindustrie sowie "VCA for Outage Managment" für die Energiewirtschaft vorgestellt. Speziell für die Synchronisation von Prozessen zwischen Standardsoftwarelösungen steht zudem "VCA for CIM Synchronization" (CIM= Collaboration Information Management) bereit.

Das Angebot umfasst laut Peter Brosi, Sales Consultant bei Vitria, zunächst eine Version für die Kopplung der Kunden-Management-Software von Siebel und der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware der SAP. Mitgeliefert werden acht vorgefertigte Geschäftsobjekte, die üblicherweise in beiden Produkten unterschiedlich definiert sind und daher in der Praxis aufwändige Integrationsarbeiten verursachen.

Objekte in eigener Regie erstellenMit dem CIM-Angebot ist laut Martin Schroeder, Managing Director Central Europe, die Idee verbunden, dass Unternehmen mit der Zeit zusehends Objekte selbst erstellen und deren Metadaten dauerhaft dokumentieren und verwalten. Über Cross-Referencing-Tabellen könnten dann immer mehr Prozesse bei der Anwendungsintegration ohne Programmieraufwand gemappt werden.