Avanade-Studie

Collaboration in deutschen Unternehmen

16.06.2010
Von 
Alexander Dreyßig betreut als Senior Portal Manager die Online-Angebote von Computerwoche, CSO und TecChannel. 

Collaboration ist vielfach eine Generationenfrage

COMPUTERWOCHE: Scheinbar besitzen die wenigsten Unternehmen eine wirkliche Collaboration-Strategie. Täuscht dieser Eindruck, oder sind es wirklich größtenteils Insellösungen?

Peter Eisele, Vice President Avanade Deutschland, Österreich, Schweiz
Peter Eisele, Vice President Avanade Deutschland, Österreich, Schweiz
Foto: Alexander Dreyßig

Peter Eisele: Nach unserer Erfahrung sind die Unternehmen hier unterschiedlich weit. So lassen einige Unternehmen Collaboration-Tools einfach testweise mitlaufen, um Erfahrungen zu sammeln und zu sehen, was diese wirklich leisten können – ohne jedoch ein wirkliches Konzept zu verfolgen. Andere Unternehmen wurden überrascht, dass die „Millenials“ (auch bekannt als „Digital Natives“, die Generation der unter 30Jährigen; Anm.d. Redakteurs), die nun in den Beruf starten, plötzlich Wikis und andere Kanäle im Unternehmen aufsetzen. Die dritte Gruppe der Unternehmen macht sich konsequent Gedanken, wie Collaboration-Konzepte sinnvoll umgesetzt werden können. Jedoch ist allen drei Gruppen letztlich klar, dass sie die richtigen Konzepte und Rahmenbedingungen benötigen, um Collaboration auch tatsächlich produktiv einsetzen zu können.

COMPUTERWOCHE: Ist das Ganze zum Teil einfach eine Generationenfrage? Gerade die Digital Natives, die Sie angesprochen haben, sind ja scheinbar viel eher mit den neuen Techniken vertraut und drängen ältere Mitarbeiter dazu sich näher mit dem Thema zu beschäftigen.

Thomas Krofta: Das stimmt. Die Kollegen, die einer älteren Generation entspringen, haben eine andere Präferenz. Sie entwerfen eher Präsentationen, kommunizieren via E-Mail und fühlen sich in diesen Bereichen viel mehr zu Hause, während die jüngere Generation lieber auf direktem Wege miteinander kommuniziert. Ein weiterer Aspekt, den Unternehmen berücksichtigen sollten, ist die Frage, wo sie präsent sind. In einer wirklich homogenen Welt, in der alle Mitarbeiter an einem Standort konzentriert sind, treffen sich die Leute in Meetings, auf dem Gang oder in Pausen und tauschen sich dort aus. In einer globalisierten Welt mit vielen Standorten funktioniert das nicht mehr. Hier benötigen Unternehmen neue Technologien, um Länder- und Unternehmensgrenzen zu überbrücken und immer den jeweils richtigen Ansprechpartner für spezifische Probleme zu finden.